Bye, bye Cambodia
Bye, bye Cambodia

Bye, bye Cambodia

Sie wollten uns tatsächlich nicht rauslassen!! An der Grenze von Kambodscha nach Thailand bekommen wir vom kambodschanischen Customsofficer ein klares, mehrfaches und deutliches „NO! You can not leave Cambodia!“

Was war passiert? Bei der Einreise vor drei Wochen wurden wir vom Zollbeamten in Kambodscha gefragt, aus welchem Grenzübergang wir wieder ausreisen werden. Wie so oft, hatten wir noch keine Pläne für das Land und somit uns auch noch keinen Grenzübergang rausgesucht. Das wir einen bestimmten Übergang angeben müssen, ist uns bereits aus vielen anderen Ländern bekannt – also nennen wir bei der Einreise einfach einen, der uns sofort einfällt: Poipet. Im Land erfahren wir dann, dass genau dieser Grenzübergang sehr problematisch sein soll und man den als Ausländer besser meidet. Also entscheiden wir uns für den Grenzübergang Choam Sa Ngam und fahren dort heute hin. Wie auch schon bei der letzten Einreise nach Thailand, fragen wir zunächst auf der thailändischen Seite nach, ob wir einreisen dürfen, um dann nach einer freundlichen Bestätigung zurück zum kambodschanischen Grenzübergang zu gehen.

Trotz vieler freundlicher Worte meinerseits, lehnt der Zollbeamte in Kambodscha jedoch ganz ohne „Wenn und Aber“ unsere Ausreise ab. Irgendwann habe ich ihn dann doch soweit, dass er telefoniert und wir nutzen die Chance und huschen einfach an ihm vorbei schnell rüber zum Immigrationsbüro, um unsere Ausreise im Pass stempeln zu lassen und eilen sogleich zu unseren Motorrädern, die im Niemandsland auf uns warten und fahren nach Thailand!!! Schwups sind wir drüben! Der sehr freundliche thailändische Zollbeamte bearbeitet unsere Einreise und verabschiedet uns zum Schluß damit, dass sein kambodschanischer Kollege ihn inzwischen angerufen hätte, er solle uns zurückschicken. Auch er lächelt über diese Vorgehensweise und bestätigt uns, daß es keine Konsequenzen für uns haben kann, dass wir „offiziell“ beim Zoll von Kambodscha nicht ausgereist sind. Wenn die uns nicht rauslassen wollen, dann gehen wir eben ohne ihr Einverständnis! Und sie wissen ja wo wir sind 🙂

Das alles passiert zur Mittagszeit bei über 30 Grad im Schatten und doch auch mit einem komischen Gefühl unsererseits, sich an den Schranken von Kambodscha vorbeigemogelt zu haben …. Europa – wir vermissen deine „Grenzenlose Weite“!

Jetzt sind wir wieder in Thailand und sind beide erleichtert. Nicht nur die Verhaltensweisen der Grenzer (auch schon bei der Einreise) haben uns immer wieder in Kambodscha ein nicht so gutes Gefühl gegeben. Wir haben uns in diesem Land nicht sonderlich wohl gefühlt und dass wir uns außer in Siem Reap nicht sehr viel angesehen haben, hängt auch damit zusammen.

In Siem Reap waren wir insgesamt (mit Unterbrechung) zwei Wochen. Die meiste Zeit mit unseren norwegischen Freunden in der V&A Villa. So konnten wir den Pool, unsere private Dachterrasse und manches in der Stadt in Ruhe erkunden.

„unsere“ Dachterasse in der V&A Villa

Einen besonderen Tag verbrachten wir in einer großen Seidenfarm. Etwas außerhalb von Siem Reap werden dort über 1.000 Mitarbeiter in der Seidenproduktion beschäftigt. Im Besucherzentrum erfahren wir super vieles über die Seidenraupen, den Maulbeerbaum und das Spinnen, Färben und Weben von Seidenstoffen. Ein super lohnenswerter Ausflug mit einer tollen Führung. Um uns danach etwas abzukühlen, folgen wir der Empfehlung von V und fahren an das Ufer vom Westlichen Baray, einem riesigen Wasserbecken welches zur Zeit der Erbauung von Angkor Wat angelegt wurde und zur Bewässerung von riesigen Flächen im Land genutzt wird. Dort erleben wir „Badespaß“ auf Kambodschanisch. Am Ufer gibt es unzählige, überdachte Holzplateaus in denen Hängematten hängen. Auf den Bastmatten dazwischen essen die Einheimischen was von den Händlern, die durch das Wasser waten, verkauft wird. Kein Erwachsener geht baden! Und ehrlich gesagt überzeugen uns Farbe und Trübung des Wassers auch nicht so sehr und so hängen wir einfach alle mal eine Runde mit den Kambodschanern in Reihe in der Hängematte. Weit und breit sind wir hier die einzigen Ausländer. Alle anderen verlassen wahrscheinlich ihre schönen Hotelpools nur ungern 😊.

Spannende Führung durch die Seidenfarm
Die Seidenkokons
Fahrradketten helfen beim Aufspulen
Unser „Badeerlebnis“
Manche Kinder plantschen mit alten Reifen

Am nächsten Tag werden wir von Anita, der netten Deutschen die hier lebt, eingeladen mit ihr das Schulprojekt zu besuchen in dem sie ehrenamtlich mitarbeitet. Diese Schule ist ein weiteres ganz tolles Hilfsprojekt hier. In einer sehr armen Gegend ermöglicht diese Schule, die nur von Spenden lebt, über 500 Kindern den Zugang zu Englischunterricht, IT Stunden und Handarbeiten. Geleitet wird die Schule von einer netten Einheimischen, die uns überall herumführt und uns vieles erklärt. Sie bittet aber auch in den Klassenzimmern keine Bilder zu machen. Im Unterschied zu den staatlichen Schulen sitzen hier nur etwa 25 Kinder in einem Raum, in der staatlichen Schule sind es bis zu 60 aufgrund des Lehrermangels. Wieder wird uns bewusst, welch verheerende Auswirkung auch heute noch die Massenvernichtung durch Pol Pot und seine Roten Khmer hat. In seiner Herrschaft zwischen 1975 und 1979 kam etwa 1,6 Millionen Menschen zu Tode (bei einer Gesamteinwohnerzahl von 8 Millionen). Besonders betroffen waren dabei die gebildeten Menschen. Und die fehlen noch heute überall im Land!

Umso schöner ist es, solche Hilfsprojekte kennenzulernen, die das Thema Bildung als Schlüssel zum Aufbau des Landes sehen und hier den armen Kindern echte Chancen ermöglichen.

Treak – das Schulprojekt
Wir bekommen alles gezeigt
Die Schuhe bleiben vor den Klassenräumen

Ja und dann kam doch tatsächlich der 24.12. und wir haben mit unseren norwegischen Freunden ein ruhiges, sehr warmes und sehr leckeres Weihnachtsfest auf der Dachterrasse der Villa gefeiert. Als wir schon alle ganz kugelrund gegessen waren, kam auch noch V dazu und brachte mal eben eine leckere in Lemongras gebratene Ente mit. PUH! Weihnachten ist überall auf der Welt ein Fest des Schlemmens 😊

V mit Tochter vor ihrem Tuck Tuck
Rune und Robert tragen unsere „Weihnachtspalme“ in den dritten Stock
Die Baumdeko wurde von den Kindern ausgesucht 🙂
Abschied…..

Gefühlte 3 Kilo schwerer, haben wir uns am 25.12. morgens von allen Lieben in Siem Reap verabschiedet, sind auf Daffy & Daky gestiegen und in Richtung Grenze gerollt.

Villa Verde auf einem Tempelgelände in Thailand

Jetzt sitze ich in unserer recht warmen Villa Verde, die mal wieder auf einem Tempelgelände steht und die Mönche haben uns gerade mit Wasser, Soyamilch, kleinen Bananen, Rüherei und gegrilltem Hähnchen versorgt! Wir hatten von gestern noch Käse und Salami dabei, die wegen der Hitze auch gegessen werden mussten. ….Das Schlemmen nimmt kein Ende! Fröhliche Weihnachten! Geht es euch auch so?

„roll2seetheworld“     

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