Wir haben ein Haus in Honduras
Wir haben ein Haus in Honduras

Wir haben ein Haus in Honduras

Eine Freundin (deren Namen ich nicht nenne) hat geschrieben: Vom Aussteiger zum Spießer! Als ich ihr ein Bild von unserem Haus hier in Honduras geschickt habe, hatte sie wohl gleich die Befürchtung, wir könnten für immer hier bleiben. Unser Haus steht auf dem Parkplatz von der D&D Brauerei und ist wohl normalerweise nicht für die Vermietung gedacht. Es hat ein Badezimmer und ein Schlafzimmer, aber keine Möbel im Wohnzimmer und keine Küche. Das brauchen wir ja aber auch nicht – das haben wir selbst dabei. 😊 Wir haben es für einen super Preis bekommen (22 US Dollar pro Nacht) und bleiben daher gleich mal ein paar Tage hier. Die Nachbarn winken uns immer fröhlich zu, wenn wir auf unserer Veranda sitzen und sie bestaunen unsere Campingstühle. Außerdem kann Robert unter einem Dach mal wieder schrauben: Daky brauchte neue Wellendichtringe für die Wasserpumpe. Jetzt haben wir nur noch einen Wellendichtring in unserem Gepäck! Notstand in der Teileversorgung!

Regenzeit, einmal am Tag ein heftiger Schauer – hier von unserer Veranda
Robert schraubt hinter dem Haus
Unser Dorf
Wir wohnen neben einer Brauerei 🙂

Wir sind in Los Naranjos, einem kleinen Dorf am Rande des Lago de Yojoa. Der See ist der größte Binnensee in Honduras und an manchen Stellen sogar auch touristisch erschlossen. So manche Einheimische verbringen hier wohl ihren Urlaub und ihr Wochenende. Sicherlich gab es auch mal mehr internationale Touristen hier – vor allem aus den USA und Canada. Jetzt ist es eher ruhig und beschaulich.

Gestern hatten wir uns ein Kajak geliehen von unserer Unterkunft und hatten gleich auch noch das Glück, das sich ein amerikanisches Pärchen uns anschließt, die aber nur mit Guide unterwegs sein wollen. So haben die beiden den Guide bezahlt und wir noch ein paar Informationen zum See und der wirklich beeindruckenden Vogelwelt erhalten. Aber irgendwie sind wir mit deren Paddeltempo nicht mitgekommen und nach gefühlt einer gemeinsamen Stunde und etwa 2 Kilometern Strecke sind wir dann im eigenen Tempo weitergepaddelt. Wunderschön. Das Ufer hier auf der nordwestlichen Seite des Sees ist überhaupt nicht erschlossen und die wenigen Häuser die wir sehen sind nur über Wasser zu erreichen und haben auch keinen Strom- oder Wasseranschluss.

Wir sind mit dem Kayak auf dem Weg zum See
Der See umgeben von Bergen
Der Guide zeigt uns die Fledermäuse am Ufer
Eines der wenigen Häuser am Ufer

Es gibt so unglaublich viele Vögel und ich habe meine gute Kamera nicht dabei. Daher beschließen wir heute Morgen eine Wanderung entlang des Ufers in dem Parque Los Naranjas zu machen. Für den Eintritt möchte der freundliche Parkwächter zunächst 144 Lempira pro Person ( 6 Dollar). Als wir ihm sagen, daß wir das nicht zahlen möchten und lieber umdrehen schlägt er dann sofort vor, daß wir nur für eine Person den Eintritt bezahlen. 50 % des ursprünglichen Preises ohne viel Verhandlung – da sagen wir nicht NEIN.

Der Eintritt hat sich wirklich gelohnt. Über eine fast 2 Kilometer Strecke sind hier Stege über die Sumpfgebiete gebaut (nicht immer ganz heile) und wir können uns an der tollen Natur garnicht sattsehen. Die Anzahl der Vögel ist wirklich beeindruckend, jedoch fragen wir uns gleich wieder, warum es hier wohl keine Affen oder Krokodile gibt? Wir vermuten, dass in einem solch armen Land diese Tiere einfach durch Jagd ausgerottet sind.

Wunderschöne Wanderung entlang des Sees
Sümpfe voller Vögel

Jetzt sind wir bereits eine Woche in Honduras und wir überlegen noch immer, ob es für uns einen signifikanten Unterschied zu Nicaragua gibt. Offensichtlich ist durch das sehr unterschiedliche politische System die Schere zwischen Reich und Arm in Honduras noch viel krasser als in Nicaragua. Hier sehen wir viel mehr dicke Autos und schicke Häuser, aber lesen auch, dass das BIP pro Einwohner bei 2551 Euro liegt. (Als Vergleich: Deutschland hat ein BIP pro Kopf von 40.116 Euro)   

Überraschend ist auch die super ausgebaute, vier spurige Straße, der wir seit unserem Grenzübergang bis hier zum See im Landesinneren folgen. Zwischendurch haben wir in zwei kleineren Städten jeweils eine Nacht verbracht, um Honduras aus verschiedenen Blickwinkeln kennenzulernen. Leider werden wir das Gefühl nicht los, hier noch mehr Müll überall rumliegen zu sehen. Offensichtlich fehlt das Bewusstsein, wie sehr schwimmende Colaflaschen und leere Chipstüten die Gegend verschmutzen. Selbst im Naturpark liegt wirklich überall der Müll rum…..

Leere, vierspurige, kurvige Straße
Unterwegs….
Gleich schiesst er mir den Ball ins Gesicht 🙂
Ziegelherstellung am Straßenrand

ride2seetheworld

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