Wir sind wieder in Guatemala
Wir sind wieder in Guatemala

Wir sind wieder in Guatemala

Viel schneller als gedacht, sind wir gestern Mittag wieder in Guatemala eingereist.

Wir waren nur insgesamt 10 Tage in Honduras und hatten eigentlich vor, uns dort noch so manches anzusehen. Aber es hat uns einfach nicht gefallen! Ich habe überlegt, ob ich wirklich aufzählen soll was wir in den paar Tagen in Honduras alles gesehen und erlebt haben, denn ich halte mich bekanntermaßen sehr ungern mit Negativem auf. Aber natürlich möchte ich euch gern in Kürze unsere Eindrücke/Erlebnisse schildern: Honduras gehört definitiv bisher zu den vermülltesten Ländern, die wir bisher bereist haben. Und leider haben wir auch in Asien schon so manches Schlimmes gesehen….Hier liegt Müll wirklich überall rum, sowohl in Naturparks, auf den Strassen und natürlich am Strassenrand, auf Plätzen, am Strand, im Wald, teilweise sogar auf privaten Grundstücken! Einfach überall!

Ein Parkplatz in Tela (ein Ferienort) direkt an der Seebrücke
An solchen Stränden mag man nicht baden…

Aber natürlich wird ein Eindruck von einem Land vor allem durch die menschlichen Begenungen geprägt: und da hatten wir wirklich zu oft das Gefühl, dass sie ausschließlich an unserem Geld interessiert sind und dabei noch nicht mal besonders freundlich sind. Die Preise sind im Verhältnis auch recht hoch und vor allem überall wo es Tourismus gibt, ist es unglaublich teuer. Einige konkrete Beispiele: Wir hatten eigentlich vor, zum Schnorcheln auf die Insel Roatan zu fahren, welche durch eine einstündige Fährfahrt zu erreichen ist. Dort gibt es immerhin das zweitgrößte Riff der Welt. Als dann der „freundliche“ Mitarbeiter am Fährschalter uns einen Preis von über 500 Euro erläuterte, haben wir dankend abgelehnt. Wir wollten ja nicht gleich die Fähre kaufen!! EIn anderes Beispiel: An einer (leeren) Ferienanlage in Tela haben wir gefragt, ob wir unser Zelt aufstellen dürfen und der Mitarbeiter erlaubte es für 25 US Dollar! Als wir uns dann freundlich wieder verabschieden wollen, schlug er uns 15 Dollar vor. Noch immer ein stolzer Preis, nur um ein Zelt aufzustellen, aber immerhin gab es einen Pool. Und Tela liegt direkt an der Karibik und wir dachten es wäre ein netter Ort… Tatsächlich gibt es hier einige sehr prunkvolle Ferienhäuser und Anlagen, die ausschließlich von Amerikanern für Amerikaner gebaut wurden und offensichtlich das Preisgefüge total verschieben.

Und noch ein letztes Beispiel: In unserer letzten Unterkunft bevor wir nach Guatemala fuhren, fragten wir nach Wäscheservice und bekamen zur Antwort: ja, kein Problem, für 20 Dollar! Für das ganze Apartment mit voll ausgestatteter Küche zahlten wir nicht mal 30 Dollar pro Nacht. Da werden wir uns nicht unsere paar T-Shirts und Unterhosen für 20 Dollar waschen lassen! Also haben wir uns für etwa 50 Cent eine kleine Tüte Waschpulver gekauft und mit der Hand gewaschen. Dank der Temperaturen von über 30 Grad ist die Wäsche eh am selben Tag getrocknet.

Wir hatten jedes mal das Gefühl: „Man kann es ja mal probieren ob die das zahlen“ und dann wird man ganz ungläubig angeschaut, wenn man mit den Preisvorschlägen nicht einverstanden ist. Das mögen wir halt nicht…

Die meisten Straßen sind geteert und die haben einige Schlaglöcher. Das ist soweit normal (fast überall auf der Welt). Aber wirklich neu für uns, war die Tiefe der Schlaglöcher. Robert hat irgendwann gesagt: „die haben eine gute Tiefe, um auch die Kinder darin baden zu können.“ Jedenfalls möchten wir auf keinen Fall mit dem Motorrad in so einem waschtrogtiefen Schlagloch verschwinden. Der Verkehr ist etwa so chaotisch wie in Kambodscha – aber in Honduras ist alles sehr viel schneller und aggressiver. Wir möchten nicht wissen, wieviel Prozent der Fahrer einen Führerschein besitzen, Kennzeichen gibt es jedenfalls nicht immer. So kam es wirklich häufiger vor, dass wir auch von großen LKWs überholt wurden, wenn wir mit etwa 90 km/h unterwegs waren. Geschwindigkeit wird auch nicht in Ortschaften reduziert – gebremst wird nur vor den super hohen Reductoren(sleeping policeman). Die Anzahl der toten Tiere am Straßenrand spricht eine eigene Sprache. Tote Pferde, Hunde, Kühe und Katzen stinken im Straßengraben so sehr, dass man selbst beim vorbei fahren die Luft anhält. Offensichtlich werden die auch nicht weggeräumt – aber im Gegensatz zu den Tonnen Plastikmüll sind die wenigstens bald verwest.

Lange Rede, kurzer Sinn: Honduras hat uns gar nicht gefallen. Die einzig wirklich nette Begegnung hatten wir letzten Sonntag mit einer Familie aus Südafrika, die seit 4 Jahren in Honduras leben und in einer Kirchengemeinschaft arbeiten, die zu den Amish People gehört. Gemeinsam haben wir Sonntag früh den sehr emotionalen Gottesdienst besucht und danach waren wir bei ihnen zum Essen eingeladen. Mit den 6 Kindern haben wir zusammen unser Zelt aufgestellt, Feuerholz gesammelt und am Lagerfeuer so manchen Spaß gehabt. Wie schön zu sehen, dass es noch Kinder gibt, die ohne Handy glücklich sind. Leider gibt es keine Bilder von dem schönen Tag, da die Familie das nicht so gern möchte und wir das natürlich respektieren.

Also zeige ich euch einfach noch ein paar Bilder aus Guatemala! Von Ana haben wir den tollen Tipp bekommen ins Hotel del Norte zu fahren. Ein wirklich außergewöhnlicher Ort, direkt neben dem Containerhafen in Puerto Barrios am karibischen Meer. Das Hotel wurde 1892 erbaut und seit dem hat es sich auch noch nicht viel verändert. Wir fühlen uns wie in einem Museum – alles hat unglaublich viel Flair! Die Menschen hier in der kleinen Hafenstadt, sind so ganz anders als in Honduras und wir fühlen uns sofort wieder wohl. Gestern Abend zum Sonnenuntergang saßen wir mit einigen Einheimischen auf der Kaimauer vor dem Hotel und wir werden einfach nur nett angesprochen oder gegrüßt.

Hier schlafen wir für 17 Euro pro Nacht
Unser Ausblick
Gestern Abend direkt am Hotel
Wir sind direkt neben dem Containerhafen von Dole und Chiquita
Eindrücke von Puerto Barrios! In den Figuren sind Süßigkeiten
Sie verkauft uns Nüsse

Welch unglaubliches Glück haben wir als Reisende! Wann immer uns ein Ort oder Land nicht so gut gefällt, ziehen wir einfach weiter. Bis wir wieder einen Ort zum Wohlfühlen gefunden haben!

ride2seetheworld

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