Stimmung – Ort – Stimmung
Stimmung – Ort – Stimmung

Stimmung – Ort – Stimmung

Beeinflusst der Ort unsere Stimmung? Oder beeinflusst die Stimmung den Ort?

Einfach mal einen Moment darüber nachdenken….

Wir sind unglaublich glücklich in Cuenca und erleben eine Stadt auf eine ganz besondere Art und Weise. Wir schlendern etwas, setzen uns hin, trinken einen frisch gepressten Orangensaft, schlendern weiter, bleiben an einem Strassenstand stehen und schwatzen mit der Eigentümerin und trinken einen Cafecito (ein kleiner Kaffee). Wir schlendern weiter und kommen an die sehr imposante Hauptkirche in der gerade eine Messe stattfindet. Wir dürften reingehen – wollen wir aber nicht. Wir setzen uns neben der Kirche an einen Seiteneingang und lauschen der wunderbaren Musik. Wir sitzen genau neben der Heiligen Ana. In der Markthalle genießt Robert eine Portion Spanferkel und wir lassen das bunte Treiben auf uns wirken.

Cuenca verzaubert uns

Santa Ana
Die Markthalle

Unglaublich viel Obst an allen Ständen
Impressionen aus Cuenca

Wir schlendern weiter und plötzlich sehen wir von Ferne ganz viele Reiter durch die Stadt reiten. Da werden wir mal eben schneller und erleben eine „Paseo del Chagra“. Chagras werden hier die Cowboys genannt. Sie machen diesen Umzug, um mit Stolz zu zeigen wer sie sind und was sie können. Einige lassen die Pferde tanzen oder auch in tollen Passschritten die Straße entlangtrippeln. Immer wieder hören wir die Rufe: „Viva Cuenca“. Die Rancher und ihre Mitarbeiter lassen die Stadt hochleben und zeigen ihre Verbundenheit. Wir können uns gar nicht sattsehen an den tollen Pferden und den stolzen Chagras. Auch hier zeigt uns Cuenca auf ganz besondere Weise was diese Stadt ausmacht. Gelassenheit, Stolz, Tradition und Moderne. Die alten Frauen, die wir überall in ihrer traditionellen Kleidung sehen, begeistern mich wieder sehr. Glückliche und zufriedene Gesichter!

Die stolzen Chagras von Ecuador

Die indigenen Frauen in ihrer traditionellen Kleidung

Sie strahlt von innen!

Als wir am Blumenmarkt eine kleine Pause machen (die xte an diesem Tag) sitzen neben uns 3 Ecuadorianerinnen, die den Verkäufer mit den Holzlöffeln zu sich ran winken. Sie unterhalten sich ein wenig und kaufen 3 Holzlöffel für 5 Dollar. Als er gefragt wird, woher er kommen würde antwortet er so etwas verschämt: „Er sei aus Venezuela – es würde ihm leid tun, dass er keine andere Antwort hätte, aber er sei nun mal von dort.“  Die Flüchtlinge aus Venezuela sind in ganz Südamerika nicht sonderlich beliebt und so entschuldigt dieser Mann sich bei seinen Kundinnen für seine Herkunft.

Die drei Damen reagieren aber ganz gelassen und als ich mich in das Gespräch einklinke und ihm sage ich sei auch eine Ausländerin, geht ein Strahlen über sein Gesicht. Wir haben ja wirklich keinen Platz, aber ich MUSS einfach so einen schönen Holzschaber bei ihm kaufen. Als er mir dann noch einen kleinen Holzlöffel dazu schenkt, frage ich nicht was ich damit machen soll – für mich sind beide Löffel ein Symbol und ich bin unendlich dankbar! Danke, lieber Löffelverkäufer aus Venezuela! Deine Löffel werden eine Verwendung finden!

Insgesamt bleiben wir 6 Tage in Cuenca. Die erste Nacht auf einem Campingplatz und dann nochmal in einer kleinen Wohnung über Airbnb für 5 Nächte. Umgezogen sind wir, weil Robert gern an beiden Motorrädern eine Inspektion machen wollte und die Bedingungen dafür auf dem Camping nicht so gut waren. Tatsächlich regnet es immer mal wieder, wenn auch meistens nur kurz, aber das macht eine Tiefgarage einfach zu einem besseren Ort zum Schrauben. Gabelöl und Motoröl können wir beim Motorradladen um die Ecke kaufen (und das alte entsorgen) und so ist Robert für 2 Tage im Schrauberhimmel (in der Tiefgarage). Alle Shims (kleine Unterlegscheiben) die er dabei hat, waren vor 4 Jahren ordnungsgemäß beschriftet – aber leider ist das nicht mehr lesbar. So kauft er auch noch gleich einen digitalen Messschieber, da die Motorradwerkstatt um die Ecke so etwas nicht hat. Und weil er gerade so dabei ist, sein Werkzeug aufzurüsten, gibt es auch noch einen neuen Bitsatz, eine Fühlerlehre und einen Lötkolben. Da der Messchieber leider ungenau gemessen hat, bringt er ihn nach der Benutzung wieder zurück…..(und behält den Bitsatz, die Fühlerlehre und den Lötkolben) Ich möchte kurz anmerken, dass er über meine (kleinen, leichten) Holzlöffel gelästert hat – die bräuchten wir wirklich nicht!!!!

Robert macht Inspektion in der Tiefgarage

ride2seetheworld

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