Jeder Tag ist anders!
Jeder Tag ist anders!

Jeder Tag ist anders!

Seit dem 03. Januar sind wir an einer schmalen Stelle Mexikos einmal quer 1300 km von der einen Küstenseite zur anderen gefahren. (von der Pazifikküste zum Golf von Mexiko) Dabei haben wir zwei große Gebirgsketten gekreuzt und sind innerhalb von sehr kurzer Zeit von Meereshöhe auf über 2500 Meter gefahren. So ist es kein Wunder, dass wir in den letzten Tagen wirklich extrem unterschiedliche Orte und Temperaturen erlebt haben. Unsere kälteste Nacht mit 7 Grad im Wald und unsere wärmste Nacht bei 26 Grad am Strand, dazwischen fast immer Sonnenschein mit angenehmen Tagestemperaturen zwischen 25 – 30 Grad und nur wenig Regen (aber erstaunlicherweise auch das!) Aber wir haben auch eine Mittagspause in den Bergen gemacht und uns dabei zum Essen unsere Daunenjacken angezogen. Jeder Tag ist anders! Das lieben wir.

Camping in den Bergen
Caldo de pollo ist eine sehr leckere (warme) Hühnerbrühe mit viel Gemüse

Unsere Highlights der letzten Woche waren auf jeden Fall der Campingplatz in Santa Maria del Tule. Der erste Campingplatz seit Monaten (Jahren?), an dem wir wirklich viele Overlander treffen konnten. Wir staunten nicht schlecht, als wir auf den großen Platz fuhren und rechts und links jeweils eine Reihe mit Campervans, Overlandtrucks, Bussen und Wohnwagen standen! Viele Deutsche, ein paar Schweizer, Engländer, Amerikaner und sogar eine Familie aus Australien. Wir haben dann mal zwischen den ganzen „Riesen“ unsere kleine Villa Verde aufgebaut und eine Runde über den Platz gedreht, um allen Hallo zu sagen: „Wir sind seit 8 Jahren unterwegs“; „Wir haben Afrika durchquert und dann nach Mexiko verschifft“; „Wir wollen noch bis Alaska“; „Seit einem Jahr sind wir in Mexiko, davor waren wir in…“  So viele Geschichten, soviele tolle und interessante Menschen, die genau wie wir das Reisen und das erkunden der Welt lieben. Einfach klasse!

Unsere Villa umrahmt von den „Riesen“
Der Pool und eine Küche gehören auch zum Platz
Wir erkunden Tule mit Rädern
er schaut mich etwa 10 Minuten so an…

Ein ganz anderes Erlebnis war unser kleiner Platz (es war eher ein etwa 10 Meter schmales Stückchen Erde am Strand) in Jiacacal. Der Ort ist über eine Personenfähre von der großen Stadt Coatzacoalcos ganz leicht zu erreichen und deshalb am Wochenende voll mit Mexikanern. Wir sind natürlich mit den Motorrädern hingefahren und hatten eine sehr abenteuerliche (unbefestigte) Anfahrt und noch eine viel abenteuerlichere (matschige, unbefestigte) Abreise. Aber auch der Aufenthalt im Dorf war ein echtes Erlebnis. Wiedermal durften wir feststellen, wie die Mexikaner ihre Strandtage geniessen: Laute Musik, viel Alkohol, große Familien, viel Lachen, viel Essen, viel Nähe – alles ist irgendwie VIEL! Obwohl der Strand wirklich kilometerlang ist, sammeln sich alle Mexikaner auf einem sehr kleinen Strandabschnitt und feiern das Leben.  Das Dorf ist super klein und total verschlafen, aber der Strand ist voll. Abends setzen dann alle wieder mit der Fähre über die Lagune und fahren mit den Autos nach Hause (ich glaube es gibt keine Alkoholkontrollen in diesem Land) Wir bleiben auf unserem kleinen Grundstück und freuen uns über jeden der den Strand verlässt – nur unsere Nachbarn beschallen uns noch bis nachts um 3 Uhr! Am nächsten Tag kommt die Besitzerin des „Campingplatzes“ extra unseretwegen aus der Stadt angefahren und überschüttet uns mit Geschenken. Obst, Chili, Bier, Kekse und einen handgestickten Umhang für mich. Ihre Tochter ist mit einem Deutschen verheiratet und lebt in Darmstadt! Die kleine Welt!

In Jiacacal am Strand
Wir geniessen den Trubel am Strand
und wir schlendern durch das Dorf
Am Abend fahren (die meisten) heim
Wir fahren am nächsten Tag

Weil wir nach diesem Platz in Jicacal ziemlich matschig aussehen, unser Zelt nass ist und wir dringend das Bedürfnis nach einer warmen Dusche haben, buchen wir uns in Villahermosa in einem Hotel ein, daß normalerweise nicht so zu unserem Reisestil passt. Eine Übernachtung für 50 Euro gönnen wir uns nicht oft. Die Motorräder parken neben dem Haupteingang, überdacht auf Marmorboden, wir schlafen in tollen sauberen Betten und haben eine richtige Dusche mit unbegrenzt warmen Wasser ganz für uns allein. Herrlicher Luxus! Zum Frühstück gibt es noch ein Frühstücksbuffet und alle Strapazen, Schlammschachten und Regenschauer des Vortages sind vergessen.

Nicht schön von aussen, aber Luxus für uns 4
Die dicke Daky passt gerade so rein

Ja, und jetzt sind wir wieder zurück in Isla Aguada auf dem Campingplatz der über 70-jährigen Mexikanerin. Wir beobachten stundenlang die Delfine, die in der Lagune vor uns schwimmen und gestern zum Sonnenuntergang gönnen wir uns eine Bootsfahrt, die uns nicht nur näher an die Delfine bringt, sondern auch ganz nah an kleinen Inseln, die als Brutstätte für unglaublich viele Vögel dienen. Als biologische Besonderheit  gibt es hier in der Lagune noch Pfeilschwanzkrebse. Diese Tiere sind älter als Dinosaurier und werden auch „lebendes Fossil“ genannt. Das besondere an diesen Tieren ist ihr blaues Blut, welches in der Medizin benutzt wird, um Keime in Impfstoffen, Infusionen und an medizinischen Geräten nachzuweisen. Blaublütige Urzeitkrebse – spannend! Eine Bootsfahrt im Licht der untergehenden Sonne…. Romantik und Ruhe pur! Jeder Tag ist anders!

Eines meiner Lieblingsmotive
Bootstour zu den Delfinen und Vogelinseln
Pfeilschwanzkrebse

ride2seetheworld

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