Wir liegen abends im Hotelzimmer im Bett, sind sehr erschöpft und total glücklich. Wir sind in Bochil, einer kleinen Stadt in Chiapas, die wahrscheinlich kein anderer Mexikoreisender kennt. Wir sind hier gelandet, weil es schon fast dunkel wurde und wir für die letzten 180 Kilometer über 7 Stunden gebraucht hatten. (inkl. einiger kurzen Pause) Dann haben wir beschlossen uns ein Zimmer zu suchen und eine total nette sehr authentische Stadt gefunden.
Endlich sind wir wieder in den Bergen und wir haben uns das gleich mal richtig „gegeben“ – wir haben eine kleine Nebenstraße gewählt. Und die hatte es richtig in sich: viele Kurven, viele Steigungen, einige Erdrutsche, manche Teile unbefestigt und gern auch mal wieder Strecken mit vielen Schlaglöchern und Überschwemmungsrillen. Nach über 6 Wochen Flachlandfahren auf Yucatan war das ein Glücksgefühl, das wohl nur Motorradfahrer nachvollziehen können. Den ganzen Tag lang haben unsere Glückshormone Salsa getanzt und manchmal auch die Stresshormone 😊
Bei einem kleinen Sturz hat sich Daffy mal wieder den Koffer verbogen und ich mir etwas mein rechtes Handgelenk verstaucht. Zu viele grobe Steine auf einem matschigen Wegstück haben meine Kleine einfach aus der Spur gebracht. Mein armes Handgelenk hatte gerade eine Entzündung glücklich überstanden und dann leg ich mich schwungvoll drauf …. Aber zum Glück hilft mir Beate von Ferne!
Die Bergregion hier ist eine tolle Mischung aus wilder Vegetation, einigen kleinen Bergdörfern, die auch viel von Mayas bewohnt werden und Anbau von Kaffee, Bananen, Mais, Orangen und Maracuja. Noch nie vorher hatten wir den Anbau von Maracuja gesehen!
Bochil gefällt uns total gut. An dem für mexikanische Städte typischen Parque Central stoppen wir, um nach einer Unterkunft zu suchen. Sofort kommen zwei Menschen aus zwei Richtungen zu uns, um uns zu helfen. Der eine ist der Dorfpolizist, der uns auch noch anbietet, er könne seine Kollegen rufen, die uns mit einer Eskorte zum Hotel bringen, damit wir den Weg finden. (den er uns aber vorher schon dreimal erklärt hatte) Dank Navi haben wir es auch ohne Polizeieskorte gefunden.
Als wir dann beim Abendspaziergang den Polizisten wiedertreffen, fragt er auch gleich nach, ob alles geklappt hat. Wie toll! Überhaupt fällt uns hier eine unbeschwerte und freundliche Art der Menschen besonders auf. Fast jeder grüßt, wir werden überall gefragt woher wir kommen und alle lächeln. Über die Temperaturunterschiede zur Küste möchte ich lieber nichts schreiben (ich habe heute Nacht in langer Hose und Jacke geschlafen)!!
Robert ist besonders erleichtert, weil er gestern mal wieder etwas zum ersten Mal gemacht hatte, was auf Anhieb ganz toll geklappt hat. Er hat bei Daky die Lambdasonde getauscht. Viele Stunden hatte er gelesen und sich informiert und der hohe Benzinverbrauch von Daky hat eine klare Sprache gesprochen (also zumindest für Robert). Das Ersatzteil finden wir in einem Autozubehörladen (Original BMW wäre etwa 6 x so teuer gewesen) und durch unsere Recherche finden wir auch eine Motorradwerkstatt, die sich auf große Motorräder spezialisiert hat. Ramon der Eigentümer ist zunächst etwas erstaunt über unsere Anfrage, ob wir seine Werkstatt benutzen dürfen, aber erlaubt es natürlich sofort und möchte auch kein Geld dafür. Danke Ramon von MotoPro in Villahermosa! Und Danke Robert, der weltbeste Mechaniker!
Ja und vor Villahermosa hatten wir mal wieder ein kleines Paradies gefunden in der Nähe von Ciudad del Carmen. Ein sehr schöner Campingplatz, der von einer sehr weitgereisten fast 70 jährigen Mexikanerin betrieben wird, der direkt am kleinen Strand der Laguna de Términos liegt. Das beste und wirklich sehr besondere dieses Ortes erleben wir (unwissend), als wir abends auf das Wasser schauen und plötzlich mehrere Delphinflossen sehen. Wir sind ganz aufgeregt und würden am liebsten allen Einheimischen in der Nähe unsere Sichtung mitteilen– bis wir bemerken, dass ganz offensichtlich niemand die Flossen verfolgt. Am nächsten Tag wissen wir warum! Es gibt hier so viele Delphine, dass selbst wir irgendwann nicht mehr jeder Flosse mit den Augen folgen. Sonst hätten wir weder essen noch schlafen oder irgendetwas anderes tun können 😊 Ich bin fasziniert von Delphinen und meine persönlichen Highlights sind die hohen Sprünge der Tiere be denen ich sie komplett sehen kann und sie sich danach ins Wasser platschen lasssen ist. Wunderschön aber immer zu schnell für ein Foto! Auch ohne diese wunderbaren Geschöpfe ist dieser kleine Strandabschnitt einfach ein Traum. Von meinen ungefähr 10.000 Fotos bei Sonnenaufgang, Sonnenuntergang, Dämmerung, strahlender Sonne und Bewölkung zeige ich euch eine kleine Auswahl hier und freue mich wenn ihr mir euren persönlichen Favoriten mitteilt:
ride2seetheworld
Du machst es ja bei den langweiligen Bildern nicht gerade einfach. 😉 Delfine im Wasser, Muscheln am Strand, Pelikane, Sonnenuntergang und Palmen…Ich weiß gar nicht wo ich aufhören soll. Tolle Farbenspiele. 😘😍
Dankeschön! Es war einfach traumhaft
Alle Fotos sind schön – aber das mit den Pelikan auf dem Boot im Sonnenaufgang gefällt mir besonders!
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