Ein lachendes und ein weinendes Auge
Ein lachendes und ein weinendes Auge

Ein lachendes und ein weinendes Auge

„Robert, magst du vielleicht mal drehen? Ich würde gern ein Foto mit dir machen!“ Diesen Satz hat Robert in den letzten Tagen sehr oft gehört. Mein Lieblingsfotomodel! Die wunderschöne Landschaft der südlichen Peleponnes dient dabei immer wieder als Kulisse. Wenn das Meer und der Himmel so blau sind, dass man einen Farbfilter vermutet, die einsame Landschaft durch ihre Rauheit und Kargheit fasziniert und die Straßen sich unendliche Kilometer immer am steilen Ufer entlangwinden. Ich kann vor lauter Begeisterung einfach nicht lange am Stück fahren, immer wieder gibt es so bezaubernde Bilder die ich gern festhalten möchte! Und wir sind allein auf der Straße – da kann man sich alle Zeit der Welt lassen! Aber manchmal fahren wir dann doch einige Kilometer am Stück, denn es ist einfach ein Motorradfahrertraum!

Die Mani lässt Motorradfahrerherzen höher schlagen
Ihr seht die Strasse am südlichsten Zipfel?
Liv ist auch dabei 🙂

Die groben, steinernden Häuser und Wohntürme der Manioten (Bewohner der Region Mani) erzählen wehrhaft von Fehden und Familienehre und man kann verstehen, warum gerade in dieser Region sich viele Schmuggler und Piraten angesiedelt hatten. Der Mittelfinger der Peleponnes wird durch eine bis zu 2400 m hohe Bergkette abgeriegelt und das Meer ist überall nah. Hier fühlten sich schon immer alle Bewohner wild und frei! Das spüren wir noch sehr deutlich 😊 – es färbt auf uns ab! Wir baden in einer einsamen Bucht, ohne Badekleidung und picknicken griechische Leckereien.

Badepause
Toni & Liv
Steinhäuser sind typisch für die Mani
Das Blau ist echt!

Wir schreiben Heike und Gerd, wie begeistert wir von der Region Mani sind und als wir abends in unserem Hotel in Gythion eintreffen, steht plötzlich ihre BMW in der Garage! Welch Überraschung! Hatten wir uns doch gerade erst am Tag vorher voneinander in Koroni verabschiedet, nicht wissend wann wir uns wiedersehen werden… Wahre Freunde! Auch die beiden erzählen voller Begeisterung von ihrer tollen Motorradtour, die sie durch die Berge nach Sparta geführt hatte. Eine weitere Route, die wir uns notieren werden und irgendwann später mal fahren werden. Denn es steht für uns felsenfest: Wir kommen auf jeden Fall wieder in diese schöne Ecke der Welt – wenn es keinen Lockdown mehr gibt.

Gythion
…. mit Leuchtturm
… und einem rostigen Schiffswrack

Wir umrunden die Peleponnes in mehreren Etappen und sind einfach nur begeistert von diesem Land.

Kloster in den Bergen
Gegenverkehr
Er hat gerade Orangen gepflückt
„Wartungsstau“ sagt Robert

An unseren beiden letzten Tage schlagen wir unsere Villa Verde mal wieder auf. Wir hatten das Zeltleben wirklich vermisst. Unser Campingplatz Argolic Beach liegt direkt am Strand und wir haben das große Glück den ersten Stellplatz ganz vorn zu bekommen – das Meer vor unserer Zelttür. Hier überwintern einige Deutsche und Schweizer und wir werden gleich am zweiten Tag in eine nette Grillrunde eingeladen. Camper sind einfach immer offen, nett, unkompliziert, kommunikativ und herzlich. Eine tolle Gemeinschaft.

Kanal von Korinth – Faszinierendes Menschenwerk

Ja und dann kommt der 18.12.20 – das weinende Auge! Wir gehen in Patras auf die Fähre nach Venedig. Wir verlassen Griechenland! Ich bin echt richtig traurig. So sehr habe ich mich in dieses Land verliebt. Doch die besonderen Umstände haben uns das Erkunden nicht ganz leicht gemacht und wir mögen einfach nicht mehr „verboten“ motorradfahren .

Von Venedig aus werden wir 500 km am Stück nach Deutschland fahren. Ganz entgegen unserer sonstigen Reiseart, dieses mal nur auf der Autobahn. Wir hoffen auf einen schneefreien und trockenen Brenner Pass. Bitte haltet uns die Daumen. Das Ziel ist, nicht in Österreich oder Italien zu übernachten. So kommen wir aus einem Gebiet, welches nicht als Risikogebiet eingestuft wurde (Peleponnes) und fahren nur als Transitreisende durch die Risikogebiete nach Deutschland. Dann müssen wir nicht in Quarantäne und dürfen an Weihnachten unsere Lieben treffen.

Und dann hoffen wir, dass trotz der Restriktionen in Deutschland am 30.12.20 unser gebuchter Flieger nach Costa Rica startet. Neues Abenteuer, neuer Kontinent, neue Reiseart (ohne Motorräder) und hoffentlich bald eine erfolgreiche Verschiffung von Daffy & Daky, die aus Malaysia unbedingt raus möchten….

Wir wünschen euch allen eine gute Weihnachtszeit – macht sie euch so fröhlich wie möglich!

In Griechenland werden traditionell Boote weihnachtlich geschmückt

ride2seetheworld

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