Das Ende einer wunderbaren Reise
Das Ende einer wunderbaren Reise

Das Ende einer wunderbaren Reise

Unsere Reise ist vorbei! Es fühlt sich nicht nur so an wie das Ende einer Reise, es fühlt sich an wie das Ende eines Lebensabschnitts. Vielleicht so ähnlich wie das Ende des Studiums? Stolz auf alles was wir erreicht haben, glücklich über die unglaublich vielen wunderschönen Stunden und gleichzeitig wissend, dass es nie wieder so sein wird. Wir sind gespannt auf den neuen Lebensabschnitt – aber im Moment einfach auch sehr traurig….

Diese Reise gehörte für uns beide so ziemlich zu dem Schönsten was wir bisher erlebt haben. 4,5 Jahre selbstbestimmt und frei mit den Motorrädern um die Welt! Ein Traum, den wir einfach haben wahr werden lassen.

Insgesamt sind wir durch 42 Länder gefahren und haben dabei über 125.000 Kilometer auf den Motorrädern zurückgelegt. Daffy & Daky und die Villa Verde waren unser „zuhause“ für lange Zeit.

Wir vier in Peru
Die Villa Verde in Belize am Strand

Häufig wird uns die Frage gestellt: „Wo hat es euch besonders gefallen?“. Wir verstehen die Frage gut, aber mögen sie nicht so gerne beantworten. So unglaublich vieles hat uns begeistert und gehört auf die Favoritenliste: Marokko, Türkei, Kirgisien, Estland, Griechenland, Mongolei, Laos, Thailand, Costa Rica, Guatemala, Belize, Mexiko, Kolumbien, Ecuador, Argentinien. Irgendwo da könnte unser liebstes Reiseland sein……

Generell können wir aber auf jeden Fall sagen, dass uns die Region in Zentralasien besonders begeistert hat. Die Länder Usbekistan, Tadschikistan und Kirgisien sind ziemlich weit oben in unserer persönlichen Hitliste. Die Gastfreundschaft, die im muslimischen Glauben eine wichtige Rolle spielt, macht das Reisen dort zu etwas ganz Besonderem. Unvergessen sind die Erlebnisse wie z.B. der Mann, der uns ein Sitzkissen aus dem Haus bringt, damit wir bequemer auf seiner Mauer sitzen können oder die Familie, die uns zu sich ins Haus zum Essen einläd, obwohl sie selbst wegen Ramadan gerade fasten. Viele sehr menschliche Momente, Gesten, Lachen und echte Herzenswärme sind die Erinnerungen die wir mit dieser Region verbinden.

In Zentralasien ist Gastfreundschaft ein hohes Gut
Hier wurden wir während der Fastenzeit zum Essen eingeladen – alles nur für uns!

Aber wir haben Menschlichkeit und Gastfreundschaft nicht nur dort erleben können: Überall auf der Welt haben wir tolle Erfahrungen mit ihren Einwohnern gemacht! Daumen hoch wenn wir vorbeifahren, Winken und Hupen aus den Autos, Händeschütteln zur Begrüßung, Einladungen zum Tee oder auch zum Essen oder Übernachten, Umarmungen und unzählige nette Gespräche. Nicht ein einziges Mal sind wir beklaut worden, haben keinen korrupten Polizisten getroffen, wurden nie beschimpft oder bedroht. Die Menschen die wir erleben durften, sind vor allem eines: SIE SIND GUT!

Die verschiedenen Kulturen dieser Welt, mit ihren Traditionen und Verhaltensweisen aber auch mit den typischen Kleidungen und Gebäuden haben uns so manches Mal erstaunt. Wann immer wir Gelegenheiten dazu hatten, haben wir genauer hingeschaut und versucht das Authentische des Landes mit seiner Geschichte kennenzulernen. Ein absolutes Highlight waren die Tempel von Angkor Wat, die für uns zu den schönsten Gebäuden der Welt gehören. Aber auch die traditionelle Kleidung der Andenvölker oder die gemusterten Röcke der Frauen auf den estländischen Inseln und natürlich die Feuerzeremonie der Mayapriester in Guatemala. So vieles haben wir bewundert und dabei gelernt….

Ein Tuareg in Marokko
Die Tempel von Angkor Wat – mystisch, majestetisch, geheimnisvoll und wunderbar

Ja, und über die Natur kann ich gar nicht genug schwärmen. Wie unvorstellbar schöne Landschaften durften wir durchfahren. Die Wüste Gobi, das Pamirgebirge, die Küsten der Ozeane mit ihren Felsen oder auch wunderschönen Stränden, das Amazonasgebiet und die Anden, um nur einiges zu nennen. Wann immer wir konnten haben wir unsere Villa Verde an schönen Plätzen aufgebaut und voller Ehrfurcht die Wunder der Natur auf uns wirken lassen. Wie oft haben wir gesagt: „Danke liebe Erde! Du bist so schön!“

Wir kommen in Kirgisien an
Die Wüste Gobi in der Mongolei

Und bei jeder Tierbeobachtung schlägt unser Herz höher: Riesenschildkröten auf Galapagos mit dem Fahrrad zu überholen, Kondore in Argentinien beim Mittag zu stören (Entschuldigung), Seelöwenbabys in Ecuador bei ihrem ersten Wasserkontakt, junge Orkas in der Bucht der Lofoten beim Spielen, Delfine in Mexiko, die unser Boot umkreisen, Affen in Costa Rica, die allmorgendlich über unserem Zelt von Ast zu Ast schwingen…. Auch diese Liste könnte ich noch sehr lange weiterführen. Die Natur ist so wunderbar und vielfältig! Da ihr in dem ein oder anderen Blog wirklich unzählige Tierbilder in „Schumachers Tierleben“ sehen konntet, lasse ich die heute weg 🙂

Als Motorradfahrer haben wir natürlich auch die tollen Strecken genossen. Unsere beiden treuen Reisegefährten haben uns zu jeder Zeit Spaß gemacht. Wenn wir heute wieder zu einer solchen Reise aufbrechen würden, wären zwei BMW F 650 GS die erste Wahl. Daffy & Daky haben uns nie im Stich gelassen und alle kleinen Problemchen konnte der weltbeste Mechaniker immer lösen. Wasserpumpe defekt, verbogene Schaltgabel, gebrochenes Kabel der Benzinpumpe im Tank, Standgasprobleme und natürlich alle regelmäßigen Wartungsarbeiten und Erneuerungen wie Kette, Bremsen, Reifen , Öle…. Inzwischen sind unsere beiden Motorräder tatsächlich 23 Jahre alt und noch immer absolut zuverlässig. Auch die unterschiedlichen Anforderungen der Strecken haben die Allrounder super gemeistert. Echte Weltreisemotorräder! 

Wir 4 in Thailand

Nicht immer war es einfach (Kambodscha und Mongolei)

Operation am offenen Herzen in Peru

Seit einer Woche sind wir jetzt wieder in Deutschland. Aus dem sehr warmen, trockenem Klima in Chile in das kalte, feuchte aber frühlingshafte Deutschland. Aber ich möchte natürlich nicht über das Wetter schreiben, sondern über das was uns jetzt bewegt. (und irgendwie passt dazu das Wetter)

Wirklich überwältigt sind wir von den unzähligen Kommentaren all derer, die uns bestätigen wie sehr sie unseren Blog vermissen werden. Danke! Damit macht ihr uns eine große Freude! Zu jeder Zeit hat das Blogschreiben sehr viel Spaß gemacht und ist auch für uns ein tolles Tagebuch, indem wir selbst schon manches Mal in die Vergangenheit geschaut haben. Und es fühlt sich sehr gut an, euch immer „dabei“ gehabt zu haben. Jetzt ist es auch wunderbar Menschen, die uns wichtig sind wieder in die Arme nehmen zu können.

Das Wiederankommen ist auf jeden Fall der schwierigste Teil einer solchen Reise. Ein „Anfang“ im „Alten“! Wie in jedem neuen Abschnitt des Lebens, bedeutet das für uns, jetzt erstmal wieder einen Platz zu finden. Und damit meine ich nicht einen „Platz“ im räumlichen Sinne, denn unser Haus haben wir hier in Deutschland behalten. Sondern eher einen „Platz“ in diesem Leben. Es ist nicht mehr so wie vor der Reise, weil wir Andere sind und natürlich auch unser gesamtes Umfeld mit den Menschen nicht mehr gleich ist. Manches Wiedersehen hatten wir uns wahrscheinlich aus der Ferne leichter vorgestellt, als es ist. Doch eines haben wir auf unserer Reise besonders gelernt: Wenn man etwas wirklich möchte – dann findet man einen Weg!

ride2seetheworld  

Ein Kommentar

  1. Shyam Shembekar

    Hallo liebe Barbara und Robert,
    (wir hatten uns in MaeSot / Nordthailand gesehen)
    Ich gestatte es mir, zunächst mich ganz kurz zu melden :
    Empfehlung
    Deutschlandfunk ab 00.05 Uhr, 4.6.23
    DLF Die lange Nacht der Reiselust

    Es freut mich, dass Ihr VIER heile wieder nach Hause gekommen seid…
    Liebe Grüße
    Shyam

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