Edelsteinmomente
Edelsteinmomente

Edelsteinmomente

In Antigua gibt es unglaublich viele Hotels – aber fast keines hat die Möglichkeit unsere Motorräder zu parken. Wir finden eine Oase am Stadtrand, direkt hinter dem riesigen Marktgelände! Das „Las Marias“ kostet 28 Euro in der Nacht und ist damit nicht das günstigste Hotel in der Stadt. Jedoch fühlt es sich in einer Stadt für uns besser an, wenn Daky und Daffy sicher stehen – und wir genießen diesen ungewohnten Luxus! Dusche mit heißem Wasser, jeden Tag Frühstück im Innenhof/Garten (ist im Preis mit drin), alles ist sehr geschmackvoll eingerichtet und dekoriert, die Betten sind der Knaller und wir haben sogar eine eigene Küchenzeile. So kaufen wir Obst und können sogar die halbe Melone, die halbe Ananas und den Naturjoghurt in unserem Kühlschrank verstauen. Das macht glücklich 😊! Daffy und Daky stehen vor dem Hotel, aber hinter einem großen Tor und Robert darf mal wieder schrauben. Bei Daky musste eine Gummidichtung an der Wasserpumpe erneuert werden (ist wohl etwa 100.000 km alt) und Robert hat dann auch gleich noch Kühlmittel gewechselt. Das macht den Robert glücklich…

Das Las Marias in Antigua
Daffy und Daky stehen vor dem Hotel

In Antigua entschließen wir uns wieder für eine Freewalking Tour. Das ist eine Stadtführung, bei der man selbst entscheiden kann, wieviel man bezahlen möchte und die in sehr vielen Städten angeboten wird. Wir sind ganz erfreut, einen deutschsprachigen Guide im Internet zu finden. Harold ist aus Antigua und hat zwei Jahre in Deutschland gelebt! Er ist bereits sehr viel gereist und hat viel von der Welt gesehen, aber für ihn steht fest: Antigua ist die schönste Stadt auf der Welt! Er steckt uns mit seiner Begeisterung an: Antigua gehört definitiv zu den „Edelsteinstädten“ dieser Welt.

Das berühmte Wahrzeichen von Antigua – ursprünglich nur eine Brücke für die Nonnen im Kloster
Harold zeigt uns seine Stadt
Der alte Waschplatz ist hier nicht mehr in Benutzung
Ich liebe die bunten Häuser
..und das Beobachten von Menschen
Tolle Fotoausstellung

Wir wandern mit einer kleinen Gruppe und Guide (der ist hier verpflichtend) auf den Vulkan Pacaya. 500 Höhenmeter auf 3 km Wegstrecke lautet die fröhliche Ansage von unserem Guide Kevin bis zum Kraterrand. Es ist Spätnachmittag, regnerisch, relativ kühl und wir sehen ungefähr 3 – 4 Meter weit. Wir stapfen mittelmäßig motiviert den sehr steilen Berg herauf. Alles ist in dichten Nebel gehüllt. Plötzlich, als wir direkt an den Vulkan herankommen, reißt die Wolkendecke auf – und wir sehen den Vulkan und die Lavafelder klar und deutlich vor uns. Aus den Lavafeldern (das jüngste ist 4 Monate alt) dampft es heraus. Das ist so unglaublich mystisch. Es ist hier direkt unter der Oberfläche so heiß, dass wir nur zwei drei kleine Lavabrocken zur Seite räumen und unsere mitgebrachten Marshmallows rösten können. In der Ferne sehen wir die drei Vulkane, die Antigua umrahmen. Einer davon gibt uns sogar noch eine kleine Sondervorstellung, indem er eine groß schwarze Wolke oben rausbläst…..

Marshmallows im frischen Lava direkt am Vulkankrater rösten! – Ein Edelsteinmoment!  

Wir stehen vor dem Vulkan Pacaya
Der Lavastrom ist 4 Monate alt

Von Antigua fahren wir etwa 2 Stunden weiter an die Pazifikküste. Hier liegt Hawaii gleich neben Monterrico. Die Temperaturen sind wieder konstant über 30 Grad und schon habe ich wieder vergessen, wir kühl es gestern auf dem Vulkan war. Hier bleiben wir ein paar Tage!

Wir sitzen am Nachmittag am Strand und beobachten ein Fischerboot welches gerade ins Wasser geschoben wird… Ein wunderschöner und faszinierender Anblick! Die Fischer warten auf den richtigen Moment, drei Männer halten das Boot bei jeder Welle fest, bis der Kapitän das Kommando gibt und mit voller Kraft voraus das kleine Boot auf die riesigen Wellen zuschießt – in Richtung weiter Ozean!! Unglaublich was die Männer können!

Wir sind in Monterrico – und alle anderen Orte kennen wir auch schon
Die Wellen sind hier richtig hoch!
Einheimische spielen Fußball im Wasser

Am Abend ziehen wir unsere Sandalen aus und schlendern am Strand entlang. Es ist sehr dunkel, da der Mond von dunklen Wolken verdeckt wird. Plötzlich sehen wir eine auffällige Spur, die aus dem Wasser herausführt. Dieser Spur folgen wir…..In etwa 30 Meter Entfernung vom Wasser, gräbt eine riesige Meeresschildkröte ein Loch, um ihre Eier dort abzulegen. Wir sind direkt dabei und kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus! Ein Einheimischer mit zwei Kindern ist sofort zur Stelle und sammelt die Eier direkt nach der Ablage ein. Er verkauft sie am nächsten Morgen an die Aufzuchtstation (Tortugario) oder die Familie isst sie selbst. Je nach Saison erhalten sie im Tortugario für 12 Eier etwa 1 bis 4 Euro. Eine Schildkröte legt ca. 100 Eier. Zur Zeit gibt es etwa 20 – 30 Schildkröten jede Nacht hier am Strand (Hochsaison), deshalb ist der Preis gerade niedrig. Außerdem fehlen den Aufzuchtstationen die Einnahmen und Spenden der Touristen.  Am nächsten Abend sind wir die ersten, die eine Schildkröte entdecken und dürfen bei der Entnahme der Eier helfen. Eigentlich hätten wir sogar das „Anrecht“ auf die Eier, aber geben dieses gern an einen Einheimischen weiter, der uns verspricht die Eier am Morgen zur Aufzuchtstation zu bringen! Es sind ja quasi „unsere“ Schildkröteneier und wir sind sehr glücklich diese gerettet zu haben. Nur so haben sie eine Chance zu kleinen Schildkröten zu werden.

Einer Meeresschildkröte bei der Eiablage zusehen – ein Edelsteinmoment!

Unsere erste Meeresschildkröte am Strand
Die Schildkröte lässt sich nicht stören
Hier gräbt er die frischen Eier aus
Am nächsten Tag machen wir das auch

In dem nahen Tortugario (Aufzuchtstation für Schildkröten) finden wir die Quadranten, in denen die Schildkröteneier vergraben worden. Nach 50 Tagen schlüpfen sie! Und wir dürfen sie am Nachmittag in ihre Freiheit entlassen! Ohne Umwege rennen die kleinen Geschöpfe ins Meer und stürzen sich in die Fluten. Einfach unglaublich wie ausgeprägt die Instinkte sind. Keiner zeigt ihnen den Weg, die Mutter-Schildkröte haben sie nie gesehen und sie wissen einfach was zu tun ist!

Den kleinen Schildkröten am Tag ihrer Geburt den Weg zum Wasser zu erleichtern – ein Edelsteinmoment!

Die sind alle heute geboren
Den zwei helfen wir auf dem Weg zum Wasser
Das Rennen zum Wasser beginnt

Sehr gern unterstützen wir das Tortugario auch mit unseren Eintrittsgeldern und bestaunen eine Sammlung von Tieren aus der Umgebung. Da der Mangrovenwald direkt am Dorf beginnt, gibt es hier auch viele Süßwasserschildkröten, Kaimane, ein Krokodil und einige Leguane zu bewundern. Faszinierend ist die Veränderung der Farbe bei dem Leguan zu bestaunen….

Süßwasserschildkröten
…nur 4 km Fahrt

Unser Leben ist angefüllt mit sehr vielen besonderen Momenten und Schönem – diese letzte Woche mit Antigua, Vulkan und Schildkröten war jedoch wirklich eine ganz besonders glänzende!! Danke Tanja, für dieses wunderschöne Wort: Edelsteinmomente machen unser Leben reich!

ride2seetheworld

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*