Jeder bekommt soviel Abenteuer wie er verdient!!
Jeder bekommt soviel Abenteuer wie er verdient!!

Jeder bekommt soviel Abenteuer wie er verdient!!

Wenn du in einen neuen Land bist, solltest du nicht unbedingt die erste Fahrt bei Dunkelheit machen. Wenn du neue Reifen hast, dann solltest du vermeiden, die erste Tour im Regen zu fahren. Und wenn du mit dem Zoll zu tun hast, dann solltest du versuchen einen netten Zollbeamten zu finden….

All diese „Ratschläge“ schwirren mit durch den Kopf, als wir am Dienstag nach mehr als einem Jahr das erste Mal wieder auf Daky und Daffy fahren – mit neuen Reifen, im heftigen Regen, bei Dunkelheit, in San José, Costa Rica und ziemlich müde nach einer 2-tägigen Schnitzeljagd um unsere Motoräder aus dem Zoll-Warenhaus zu holen.

Ich erspare euch alle Details, die Kurzversion unserer Schnitzeljagd ist: Montag früh, Fahrt zum Warenhaus, ….warten,… telefonieren mit Alan unserem Agenten……warten…..Blick auf die Motorräder in der Kiste, Fahrt zur Bank….warten (etwa 50 min)….nur Bareinzahlungen möglich!….Telefonat mit unserem Agenten, Fahrt zur Versicherung……warten…..Telefonat mit unserem Agenten wegen eines Zolltermines: Leider hat der Zollbeamte heute keine Zeit mehr für uns!

Dienstag morgen: Telefonat mit unserem Agenten….., Fahrt zum Zollinspekteur, der in seinem Büro sitzt und uns unterschreibt, dass er die Motorräder inspiziert hat (ohne im Warenhaus gewesen zu sein!) , Telefonat mit unserem Agenten, Fahrt zum Hauptzollamt am Flughafen für das TIP, warten….., der Zöllner ist ein fürchterlich arrogantes A…. (sorry, aber ich war echt freundlich und er war nur doof), ihm fehlt ein Papier im Original, welches wir nur als Kopie haben, Telefonat mit unserem Agenten, Fahrt zur Transportfirma, die unsere Motorräder vom Hafen in die Hauptstadt gebracht hat, warten….., das fehlende Papier wird ausgedruckt, Stempel drauf, ich bemerke einen Fehler…. Sie wollen es nicht nochmal drucken, Telefonat mit unserem Agenten, warten…., erneuter Ausdruck, Stempel, Fahrt zum Zoll, das Zoll – A…. hat Mittagspause – warten, irgendwann sind wir auch dort fertig! Fahrt zum Warenhaus, warten….., es fehlt eine Freigabe im System!!! Telefonat mit unserem Agenten, warten……, es ist 15 Uhr. Wir bekommen alle Freigaben und die notwendigen Papiere. Die Kisten mit den Motorrädern werden von den freundlichen Mitarbeitern an die Rampe gefahren. Wir dürfen sie auspacken!

Das Gefühl kann man nicht beschreiben: es ist wirklich wahr! Nach über einem Jahr stehen die beiden dort und schauen uns an mit dem deutlichen Ausdruck von: „Wann fahren wir endlich wieder los?“ Wir sind so unglaublich glücklich und dankbar. Es hat alles geklappt! Sie stehen beide vor uns! Danke an unseren Agenten Alan und natürlich an Bernd Pesenhofer aus Malaysia. (Wir hoffen jedoch so schnell nicht wieder verschiffen zu müssen.)

Jetzt wollen wir natürlich auch sofort losfahren! Robert baut die Batterien ein, die für den Schiffstransport entfernt werden mussten. Er überprüft alles, baut die Beiden wieder zusammen gleichzeitig beginnt es zu schütten! Eigentlich hätten wir das Gelände bereits verlassen müssen, aber ich verbünde mich mit dem Wachmann und wir dürfen bleiben. Alles ist gepackt, wir stecken unsere Köpfe in die etwas muffigen Helme. Wir starten und…… Daky macht alles, als ob sie nie eine Pause gehabt hätte. Nur Daffy geht sofort wieder aus. Shit, welch Schock! Auch nach mehrmaligen Straten will sie einfach nicht an bleiben. Aber wahrscheinlich ist es das Benzin, der Tank wurde vor dem Transport geleert. Robert fährt zu einer Tankstelle und nach der Benzinzufuhr springt sie zwar an, aber sie hält das Standgas nicht. Also fahre ich mit neuen Reifen, ständig beim Anhalten am Gashahn drehend, im Regen, bei Dunkelheit – aber super glücklich hinter Robert in unser Hostel, wo wir kurz vor 20.00 Uhr ankommen. Dabei kommen mir immer wieder die Sätze in den Sinn…. „Wenn du in einem neuen Land bist, solltest du nicht unbedingt die erste Fahrt bei Dunkelheit machen. Wenn du neue Reifen hast… (und so weiter)“

Jeder bekommt soviel Abenteuer wie er verdient!! Zum Glück ist meine Glücksbringersammlung wieder komplett!

In unserem tollen Hostel bleiben wir noch bis Samstag. Auch wenn wir zwischenzeitlich aus unserem Doppelzimmer ins Dorm umziehen mussten. Roberts Tage sind angefüllt mit Pflege, Kontrolle und Inspektion bei Daffy & Daky. Wir hatten tatsächlich das Hostel nach der Lage ausgesucht – wichtig war, dass es in der Nähe zu einer Werkstatt ist, die wir bereits vor 5 Wochen auf der Suche nach Motorradbatterien kennengelernt hatten. Hier hat sich Christian auf das Schrauben von BMWs spezialisiert, hat aber zum Glück nicht die übliche Arroganz eines BMW-Vertragshändlers. Er hilft uns super unkompliziert und hat auch für unsere alten Motorräder alles da was wir benötigen. Daky hatte schon länger einen Riss im Kühler und so kauft Robert einen gebrauchten Kühler bei Christian.

Am nächsten Morgen glücklich vor unserem Hostel
Daky wird auf Herz und Nieren überprüft

Was wir sonst noch so machen: Überprüfung aller Technik (ein Sena Mikro hat die Standzeit nicht überlebt), das Reinigen von allem, Wäsche waschen. Und natürlich aussortieren: Jeder hat jetzt 2 Stirnlampen, 2 Paar Outdoorsandalen, 6 Hosen, 10 Unterhosen, 2 Pullover/Sweatshirts, 4 lange Unterhosen, 9 T-Shirts – das ist natürlich alles viel zu viel! Also reduzieren wir wieder und verschenken die Hälfte unserer Sachen. (also fast alles, die Unterhosen hab ich in den Müll geworfen)

Wir lernen einige nette Costa Ricaner kennen und trinken einheimische Getränke  und heute morgen besuchen wir das nahe gelegene Kunstmuseum, welches sich im alten Flughafengebäude befindet.

In den 40er Jahren ein Flughafengebaäude – jetzt das Kunstmuseum
Der alte Wartesaal mit der Geschichte von Costa Rica

Morgen fahren wir wieder zu Wilma und Franco in den Dschungel. Wir freuen uns darauf die beiden wiederzusehen und möchten ihnen natürlich Daffy & Daky vorstellen.

Es fühlt sich sooooooo gut an, wieder komplett zu sein 😊

ride2seetheworld

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