Die Grenze zwischen Abenteuer und zu viel Risiko…
Die Grenze zwischen Abenteuer und zu viel Risiko…

Die Grenze zwischen Abenteuer und zu viel Risiko…

Erg Chegaga klingt nach Abenteuer! Es ist ein 150 km² großes Wüstengebiet im Südosten von Marokko – Steinwüste und Sandwüste…. Natürlich möchten wir da reinfahren. Also starten wir in Foum Zguid und machen uns auf den Weg nach Mhamid auf der Piste, die 170 km durch die Wüste führt. Der Einstieg ist sehr steinig, lockerer Schotter bis zu festgefahrenen größeren Steinen und manche Sandpassagen dazwischen und ziemlich viel Waschbrettpiste. Wir fahren im Stehen und sind sehr konzentriert, um die Bodenbeschaffenheit immer im Auge zu haben. Das kostet Kraft und Konzentration…. Von der Landschaft sehen wir nicht soviel während der Fahrt. Aber wann immer wir anhalten, sind wir sehr begeistert von den tollen Felsformationen und der Weite der Wüste.

 

Irgendwann stellen wir fest, dass Daky zwei Wasserflaschen verloren hat, die an ihrem Koffer befestigt waren: Shit! So überlegen wir gemeinsam, ob wir gerade die Grenze zwischen Abenteuer und zuviel Risiko überschreiten. Wir hatten ausreichend Wasservorräte dabei, um eventuell auch zweimal in der Wüste zu schlafen. Wir können schlecht einschätzen, wie das Verhältnis von Kraft, Konzentration, Sandpassagen und Trinkwasser sich in den nächsten Stunden verändern wird. Ist es das wert? Wollen wir das riskieren? Bisher sind wir absolut unfallfrei die ersten 9000 km unserer Reise gefahren – und so soll es auch bleiben.

Wir entscheiden uns dort zu bleiben wo wir sind und einfach hier unser Lager aufzubauen– hier ist es schön! Und am nächsten Tag wieder zurück nach Foum Zguid zu fahren. Wir müssen es niemanden beweisen – wir müssen es nicht um jeden Preis „schaffen“. Der Nachmittag in der Wüste ist wunderschön und wird noch schöner als wir das Lagerfeuer anzünden und eine traumhaft schöne Nacht tief in der Wüste verbringen. Nur eine kleine Eselsherde kommt am nächsten Morgen an unserem Lager vorbei. Sonst sind wir allein – etwa 30 km vom Ort entfernt.

Sonnenaufgang in der Wüste
Neugierige Esel in sicherer Entfernung zum Zelt

Auf der super geteerten Straße fahren wir nach der Rückkehr in die Zivilisation ganz entspannt und glücklich nach Zagora und ab hier sehen wir auch regelmäßig Kamele – was besonders Barbara immer sehr erfreut.

Ab Zagora sehen wir viele Kamele

In Zagora besuchen wir die beiden bekanntesten Werkstätten in der Stadt. Wir erkundigen uns nach Reifenpreisen und tatsächlich hat Daffy bei der Waschbrettpiste ein Verbindungsstück vom Schutzblech eingebüßt, was geschweißt werden muss.

So lernen wir Abdul von der Garage Sahara Zagora kennen und Robert fühlt sich gleich wie im 7. Himmel! Hier kann man sogar in den Werkstätten selbst mit anfassen und so haben alle Männer viel Spaß. Barbara unterhält sich inzwischen bei einem leckeren Tee mit Mohammed, der gegenüber einen Laden mit marokkanischen Souvenirs betreibt 😊

Garage Sahara Zagora

Ein absoluter Glückstreffer sind unsere Nachbarn auf dem Camping Sindibad! Wir werden Freunde mit Trees und Ron und mit Renate und Fizi – unsere gemeinsamen abendlichen Lagerfeuer sind so toll. Also beschließen wir auch Weihnachten zusammen zu verbringen und gemeinsam zu kochen und zu grillen.

Ein erneuter Abstecher in die Wüste von der anderen Seite der Piste in Mhamid zeigt uns, dass wir uns richtig entschieden hatten. Daky & Daffy haben einfach noch nicht genug Wüstenerfahrung und wir sind zu schwer (oder umgekehrt :-)) und unser oberstes Gebot ist es, gesund zu bleiben. Unser neuer Versuch in die Sandwüste zu fahren zeigt uns gleich wieder Grenzen auf – aber macht uns auch so glücklich!

Robert sammelt Holz für das Lagerfeuer

Lagerfeuer allein in der Wüste gehört definitiv zu den schönsten Momenten unserer Reise! Und einige Kilometer kommen wir immer rein in die Wüste, die an dieser Stelle Sandwüste ist. Wie unterschiedlich die Wüsten hier schon sind. Wir sind gespannt auf andere Wüsten dieser Welt….

ride2seetheworld

3 Kommentare

  1. Moe

    Das Problem, dass man die Landschaft beim Fahren nicht genießen kann, weil sich die Konzentration auf die unmittelbaren 5-20 Metern vor einem beschränkt kenne ich nur zu gut… (verlorene Wasserflaschen übrigens auch).
    Wir wünschen euch tolle Feiertage und senden liebe Grüße aus Arequipa in Peru

  2. Alles richtig gemacht – schließlich soll es Spaß machen und ist kein Wettbewerb!
    Falls Ihr die Piste nacvh Merzouga inms Auge faßt, so hab ich hier was zur Streckenbeschaffenheit im Ftrühjahr des Jahres geschrieben:
    https://clmt.de/blog/2018/04/tuareg-revival-tour-tag-16-merzouga-bis-zagora/
    Ich bin die allerdings andersrum gefahren. Von Zagora aus ist die erste Hälfte einfach – und dann komt die Auiberge Dinosaur, wo man verlorene Wasserflaschen ergänzen oder bei Sanmdsturm unterkommen kann.
    Bin gespannt, wie Ihr weiterfahrt.
    In Zaghora wurfdet Ihr vom Rollerfahrer abgefangen und zurf Garage exkortiert – stimmts? Dass Werkstattfoto kommt mir übrigens irgendwie bekannt vor 🙂
    Euch alles gute, schöne Feiertage und weiter eine tolle Fahrt!

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