Heute war ein besonders heißer Fahrtag, vielleicht einer der heißesten bisher! Die Temperaturen waren immer über 35 Grad und sicherlich manchmal auch noch deutlich mehr. Kein Schatten, viele Kurven, Berge und Kakteen. Die Gegend erinnert uns ständig an irgendwelche alten Western und wir überlegen, ob die vielleicht mehrheitlich in Mexiko gedreht wurden?
Wir halten nicht freiwillig an für Fotos – nur manchmal um eine kalte Cola zu kaufen und unsere Halstücher erneut nass zu machen. Kurzzeitige Kühlung….Aber einmal kann ich der Versuchung nicht wiederstehen: als wir an einer riesigen Gruppe von Reitern vorbeifahren, rufe ich STOPP! wir suchen uns einen Schattenplatz unter einem Baum, machen schnell ein paar Bilder und fahren auch schon weiter.
Unsere Gedanken sind noch ganz bei den letzten Tagen, die wir in Guanajuato, einer der schönsten Städte Mexikos verbracht haben und dann auch noch gleich auf einem der schönsten Campingplätze. Viel mehr Superlative kommen jetzt nicht mehr – versprochen!
Der Campingplatz ist am Fuße eines sehr steilen Abhanges, auf dem ein wunderschönes kleines Hotel steht. Casa Estrella gehört wirklich zu den geschmackvollsten Hotels, die ich kenne. Wir bezahlen für das Zelten 300 Pesos pro Nacht ( 14 Euro) und dürfen alles vom Hotel mitnutzen. Einen traumhaften Pool, wunderschöne Sitzgelegenheiten mit Blick auf die Stadt, eine Küche, ein Fitnessraum und wir gönnen uns auch noch für 7 Euro pro Person das wunderbare Frühstücksbuffet! Luxus pur! Und wirklich schön an dem Platz ist auch noch, dass sich Ursi und Bruno von uns haben überzeugen lassen, dass wir das Paradies gefunden haben und kurzentschlossen nachkamen.
Die Stadt Guanajuato liegt etwa 380 km nordwestlich von Mexiko City auf 2.000 Metern Höhe (herrliches Klima). Mit fast 200.000 Einwohnern ist die Stadt nicht wirklich klein, aber die Atmosphäre ist unschlagbar. Reich geworden ist die Stadt durch den Abbau von Silber und gehörte Ende des 18. Jahrhunderts sogar zu den größten Silbererzeugern der Welt.
Die Stadt hat so manche Besonderheit, die wir bei einer Bustour erkunden. Wir staunen nicht schlecht, als wir in einen Tunnel einfahren, der gefühlt garnicht endet. Immer wieder biegt der Bus ab, aber kommt nicht wieder ans Tageslicht. Lustige Stadtrundfahrt 😊 Ein großer Teil des Innenstadtverkehres findet in diesen alten, engen Tunnelstraßen statt, die teilweise aus ehemaligen Flussbetten und aus Bergbauschächten geschaffen wurden. So ist oberirdisch genug Raum für viele wunderschöne Plätze, die herrlich begrünt sind und jede Menge Restaurants und Bars haben.
Es gibt einige Universitäten in der Stadt und man spürt wie jung und lebendig die Einwohner hier sind. Als wir am Abend durch die Gassen schlendern, finden wir überall Livemusik und lachende und singende Menschen. Die Fröhlichkeit ist ansteckend. Auch die vielen bunten Häuser der Stadt wirken irgendwie fröhlich. Ich gebe dieser Stadt eindeutig den Beinamen: Guanajuato – Die Fröhliche!
An einem Abend kommen wir an einer Freilichtbühne vorbei und stehen ganz erwartungsvoll an der Absperrung, als wir plötzlich eingeladen werden auf der Tribüne Platz zu nehmen. Das machen wir gern – auch wenn wir keine Ahnung haben was uns erwartet. Was wir dann zu sehen bekommen haut uns einfach nur um! Wir erleben fast 2 Stunden mexikanische Folklore mit ständig wechselnden Kostümen, verschiedenen Musikgruppen und einem Publikum, welches die Lieder teilweise lauthals mitschmettert. Gekrönt wird der Abend durch ein allgemeines fröhliches Tanzen. Dabei werden auch Robert und Bruno aufgefordert und haben sichtlich Spaß dabei. Ein unvergesslicher Abend!
Wir verabschieden uns schweren Herzens von der Stadt, von unserem Camping am Casa Estrella und von Ursi und Bruno, die in Richtung Pazifikküste weiterreisen, während wir uns langsam in Richtung Veracruz begeben. Da fahren die großen Containerschiffe ab…. Vielleicht ja auch bald eines mit Daffy & Daky an Bord?
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