Faultiere, Fleißige Schüler & Fahrräder
Faultiere, Fleißige Schüler & Fahrräder

Faultiere, Fleißige Schüler & Fahrräder

Wir steigen um! Daky und Daffy schippern noch immer über die Weltmeere und deshalb steigen wir um – also besser gesagt: wir steigen auf! 😊 Wir steigen auf ein Fahrrad….

Eine wirklich tolle Tour mit einigen anderen Touristen führt uns auf dem Fahrrad durch das historische Zentrum und vor allem auf der wirklich beeindruckenden Wehrmauer entlang. Das alte Cartagena wurde von einer 11 km langen Stadtmauer gegen Piraten gesichert, die heute noch eine Faszination ausübt. Der Blick von hier ist wunderschön, auf der eine Seite schweifen die Augen über die unendliche Weite des Meeres, hinüber zu den modernen Hochhäusern von Bocagrande oder in Richtung Osten und Süden auf den wuseligen Verkehr vor den Toren der Stadtmauer. Auf der Mauer entlangfahren zu können, ist ein tolles Erlebnis. Die Fahrradtour wird von einem netten Guide begleitet und so lernen wir auch noch manches über die Geschichte der Stadt. Spaß, Sport und Bildung in einem!

Ja, mir san mit’m Radel da….
Wir radeln auf der Mauer
...mit Blick auf das Meer und Bocagrande
Der Blick aufs Meer

Fast jeden Tag nehmen wir hier an irgendeiner Aktivität teil – irgendwie untypisch für unseren Reisestil. Aber vieles wird von unserer Spanischschule angeboten und so sind wir häufiger mit anderen Studenten zusammen und das macht viel Spaß. Wir sind die „Oldies“ in der Schule, doch so mancher hat schon von unserer Reise gehört und so beantworten wir viele Fragen. Ich finde es jedes Mal sehr rührend, wenn jemand sagt: „Ihr seid echte Vorbilder für mich“. Das fühlt sich gleichzeitig befremdlich, aber auch total schön an.

Gemeinsam gehen wir bowlen (das erste Mal seit etwa 15 Jahren!), wir Grillen und wir kochen typisch Karibisches unter Anleitung von Yenys. Dafür werden kurzer Hand zwei Klassenzimmer zu einem „Kochstudio“ umgebaut und wir lernen von der fröhlichen Köchin der Schule, wie wir den leckeren Kokosreis zubereiten, Aguapanela (ein Getränk aus Zuckerrohrextrakt) mixen und auch wie man aus Yuca einen Teig herstellt und mit einer leckeren Fleisch-Gemüse Mischung füllt und fritiert.

Nachmittags lernen wir Kochen (natürlich auch auf spanisch!)

Achja, und jeden Morgen von 8 bis 13 Uhr sind wir fleißige Spanisch-Schüler! Die Klasse besteht nur aus 3 Schülern und der Unterricht ist intensiv und lustig.

In der Schule haben wir auch Tayfun kennengelernt, der in seiner Unterkunft nicht sehr glücklich ist, da sein Zimmer kein Fenster besitzt. Kurzerhand zieht er in unser nettes Haus um und wir verbringen auch einige entspannte Abende zusammen. Wieder eine tolle Reisebekanntschaft! Danke Tayfun für deine spannenden, bereichernden Themen. Guten Heimflug und Grüße nach Deutschland….

Ein gemeinsamer Abend am „Fuerte de San Sebastian“
…mit Sonnenuntergang
und Skyline bei Nacht

Und dann wollte ich euch noch von den Faultieren erzählen: Als ich bei meiner Internetrechere in einem Blog davon las, konnte ich es garnicht glauben. Mitten in der Stadt gibt es einen Park, den „Parque del Centenario“. Dieser Park unterscheidet sich nicht viel von anderen Parks, er hat eine Säule in der Mitte, ein paar Springbrunnen, einige Parkbänke zum Verweilen und viele Bäume. Aber er hat eben doch etwas Besonders!!! In diesem Park leben Affen und Faultiere! Wir lesen von 5 Faultieren, der erste fleissige Kolumbianer, der uns eines zeigt, erzählt von 8 Tieren und zwei Tage später erzählt ein geschäftstüchtiger „Faultierzeiger“ von elf Tieren. Uns ist es eigentlich egal wie viele es sind. Wir sind total begeistert einen zu erleben, der auch gerade sehr agil sich von einer Baumkrone zur anderen schwing. Ein Highlight inmitten der lauten Stadt. Für uns ist eben doch die Natur die schönste „Sehenswürdigkeit“ der Welt – da erblasst jedes Schloss, jede Kirche und jede Traumvilla dagegen.

Mit tollen Bewohnern (hier an Kapuzineraffe)
Ein Faultier im Park!

Die Stadt Cartagena ehrt an sehr vielen Stellen den bekanntesten Schriftstelle Kolumbiens: Gabriel Garcia Márquez, dessen Grab sich auch hier befindet. Viele Wandmalereien zeigen sein Gesicht oder die gelben Schmetterlinge, die auf eines seiner Werke hinweisen. So entscheiden auch wir uns eines Abends für die Verfilmung seines wohl bekanntesten Buches: „Die Liebe in den Zeiten von Cholera“. Wie schön…..! Die aussergewöhnliche Liebesgeschichte beginnt in Cartagena und „Schreibmaschinenbriefe“ und die „Ecke der Schreiber“ sind ein wichtiger Bestandteil des Buches/Filmes. Und so stehen wir irgendwann vor dieser „Ecke der Schreiber“ und sind ganz begeistert, daß es sie noch gibt! Und ganz offensichtlich nicht nur aus romantischen Gründen, sondern die Schreiber übernehmen tatsächlich für die Einheimischen Schreibaufträge. Wir lesen von „Anträge auf Rente, Rechnungen, und anderes“. Da könnte ich stundenlang stehen und zusehen. Das wäre doch mal ein Traumjob für mich! Schreiber auf Cartagenas Straßen!

Seine Schreibmaschine und er warten auf Kunden

ride2seetheworld

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