Zur Zeit lesen wir ein Buch von einem mongolischen Autor: Im Land der zornigen Winde! „Wir lesen“ bedeutet: Barbara liest Robert vor. Das Buch erklärt uns viel über die Denkweisen der Tuwa (ein mongolischer Nomadenstamm) und das hilft uns so manches zu verstehen. Wir erfahren hier ein so anderes Verhalten der Menschen, als in den letzten Ländern. Die Mongolen erleben wir viel zurückhaltender, schüchterner und für uns schwieriger zu verstehen. Auch die nonverbale Kommunikation ist nicht immer leicht. Ein Beispiel dafür ist das Winken. In vielen Ländern wurde uns bereits von weitem zugewunken und wir haben uns jedes mal sehr darüber gefreut. Hier ist es anders. Hier winkt uns niemand zu, also winken wir den Mongolen zu und häufig kommt keine Reaktion – oder ein sehr verzögertes, vorsichtiges Zurückwinken. Ein Kopfnicken wir eher erwidert. Wenn wir stehen bleiben, werden wir häufig nicht beachtet oder von Ferne beobachtet. Wenn wir dann die Initiative ergreifen und die Menschen grüßen oder anlächeln, kommen sehr verhaltene Reaktionen. Auf der anderen Seite haben wir aber auch sehr viel Gefühle erlebt, nachdem wir länger Kontakt hatten. Als wir nach 10 Tagen in der River Point Lodge in Ulan Bator weggefahren sind, hat die Mitarbeiterin geweint und hat uns sehr viele liebe Worte mit auf den Weg gegeben. Und innerhalb der Familien sind die Mongolen sehr liebevoll und zärtlich miteinander. Oberflächliche, spontane und ausgelassene Gefühlsregungen sind ganz offensichtlich hier nicht so üblich.
In der River Point Lodge haben wir uns richtig entspannt, viel gelacht mit anderen Reisenden und Rene und seinem Team und die Seele baumeln lassen. Robert durfte viel basteln (Service bei Daffy & Daky und Reparatur von der BMW von Sam). Von Ulan Bator haben wir nur den Markt und die Immigrationsbehörde gesehen…
„Das Land der zornigen Winde“ hat uns noch in einer weiteren Hinsicht geholfen. Wir lassen uns noch mehr ein auf die Naturgewalten und das ist in der Mongolei auch nötig. So heftige Gewitter und Stürme wie hier, hatten wir bisher noch nicht. An einem Abend haben wir zusammen mit Bernard (ein Franzose, der vom Baikal See nach Peking wandert) zu dritt in unserer Villa Verde gesessen und mit unseren Rücken das Gestänge gestützt, dass vom Sturm niedergedrückt wurde. Bernard war happy uns gerade vor Beginn des heftigen Gewitters gesehen zu haben und konnte bei uns im Zelt bei netter Unterhaltung das Unwetter abwarten. Letzte Nacht standen wir auf einer weiten Ebene und um uns herum donnerte und blitzte es ohne Unterbrechung. Mindestens einen heftigen Regenguss pro Tag erleben wir hier – jedoch auch wunderschönen Sonnenschein. So können wir auch fast jeden Tag einen Regenbogen bestaunen.
Mongolei bedeutet für uns Natur, Naturgewalten und endlose Pisten. Inzwischen meiden wir die geteerten Straßen und die „Zivilisation“ sehen wir auch immer seltener.
Doch ein Highlight der letzten Tage war unser Besuch des Klosters „Amarbayasgalant Khild“. Ein buddhistisches Kloster am Ende eines weiten Tales, welches nur über Pisten zu erreichen ist. Ein magischer Ort! Eine der Flussquerungen war echt schwierig und Barbara hat es auf dem Hin,- und auf dem Rückweg geschafft Daffy zu baden. Deshalb hatten wir gleich zwei Mal nasse Stiefel, da der Wasserstand ausreichte um auch von oben in die Stiefel zu laufen…
Jetzt entspannen wir am Ugii See und fahren langsam in Richtung Süden, wo wir in 12 Tagen die Grenze nach China überqueren werden.
ride2seetheworld
Schön, dass der Regenbogen immer den Weg weisst… 🙂
Wunderschöne Fotos aus der Mongolei. Ein Traum. Was mache ich eigentlich noch in der Arbeit. Gruß Manfred
Vielen Dank für das Lob. Und die Frage die du dir stellst ist immer eine gute Frage 😉