Auf dem Weg von Nukus nach Chiva (Xiva) überqueren wir einen Fluß auf einer abenteuerlichen Brücke, bestehend aus alten Schiffsrümpfen. Die Straßenverhältnisse erfordern unsere volle Konzentration und Daffy & Dakys ganze Stärke. So viele, so tiefe Schlaglöcher auf so langer Distanz hatten wir bisher auf unserer gesamten Reise nicht. Immer wieder versuchen wir die Spur neben dem Asphalt (oder besser gesagt: den Asphaltresten) zu nehmen, da es sich auf Schotter und Sand einfach besser fahren lässt als auf diesen kaputten Straßen. Das gelingt aber nicht immer und so werden mal wieder unsere Stoßdämpfer und unsere Rücken heftig beansprucht. Puh! Die Landschaft zeichnet sich aus durch Reisfelder, Baumwollanbau, Wein, Getreide und kleinen Ansiedlungen. Usbekistans Häuser, Felder und Dörfer sind extrem sauber, gefegt und adrett, auch bei den einfachsten Hütten wirkt alles sehr geputzt.
Wieder werden wir unterwegs eingeladen und erfahren durch die Einheimischen, dass unser Bundespräsident mit einer Delegation von Wirtschaftsvertretern im Land ist. Beim Mittagessen in einem ganz kleinen Gastraum sehen wir gemeinsam mit 6 Usbeken die Ratifizierung verschiedener Vereinbarungen zwischen Usbekistan und Deutschland. Hier ist ein Land im Umbruch, da der neue Präsident (der seit September 2016 im Amt ist) eine neue Richtung einschlägt – weltoffener, freier und demokratischer als in der Diktatur vorher. So etwas gilt es zu unterstützen!
Wir fahren nach Chiva und freuen uns über die vielen deutschen Flaggen, die für uns zur Begrüßung aufgehängt wurden. Oder ist es doch für Frank Walter Steinmeier?
Die Altstadt ist eine Art Museumsstadt, die sehr schön restauriert ist und genau die Gebäude beinhaltet, die bei uns das richtige Seidenstraßenfeeling aufkommen lassen. Man erwartet, dass eigentlich gleich eine Kamelkarawane um die Ecke kommt. Besonders, da heute sehr viele Folkloretruppen singen, spielen und tanzen. Und dann kommt unser Bundespräsident mit seiner Gattin und einem Tross an Begleitern, Bodyguards und Pressevertretern. Die Karawane des 21. Jahrhunderts! 😊 Wir werden vom Usbekischen Fernsehen interviewt und der Frank Walter schüttelt uns die Hand. Tatsächlich ist seine Reaktion lustig, als wir erzählen, dass wir mit dem Motorrad hier sind: „Tut der Hintern weh?“
Die Vorbereitungen sind in vollem Gange!
Abends treffen wir uns mit den Jungs und Mädels von Silkroad Adventure (die auch mit den Motorrädern hier sind) und essen auf einer Dachterrasse bei untergehender Sonne gemeinsam zu Abend. Danach schlendern wir durch das inzwischen ruhige Chiva – und die Romantik ist nicht zu überbieten. Enge Gassen, historische Gebäude, Minarette, Muezzinrufe, sehr milde Sommertemperaturen um 22 Uhr und vor den Häusern der äußeren Altstadt schlafen die Menschen auf ihren riesigen Bettgestellen vor den Häusern. Das Leben ist so unglaublich schön! Wir bleiben 3 Tage in unserem netten Guesthouse direkt in der Altstadt und fühlen uns hier richtig wohl. Die Stadt hat einen unglaublichen Charme und Gelassenheit und so viel zu entdecken. Von allen Städten, die wir bisher besucht haben, gehört diese definitiv zu den TOP 3! Schaut euch diese Bilder an:
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