Andenmusik in der Fußgängerzone
Andenmusik in der Fußgängerzone

Andenmusik in der Fußgängerzone

Erinnert ihr euch noch an die Musiker in der Fussgängerzone, die mit Panflöte, roten Ponchos und südamerikanischer Gelassenheit unser Fernweh gefüttert haben? Ich habe schon damals in der Fussgängerzone in Hildesheim geträumt: Einmal die Anden besuchen, einmal diese Klänge in ihrer Heimat hören oder auch einmal in so einem idyllischen Andendorf einen Musiker treffen.

Ein Foto von Gatos Tablet – seine Vergangenheit in Deutschland

Was soll ich sagen…. Wir stehen in Ibarra, einer recht großen Stadt im Norden von Ecuador und ein kleiner, sehr freundlicher Mann mit langen schwarzen Haaren spricht uns an. Er ist ganz erstaunt, dass wir aus Deutschland sind und erzählt uns auf bestem Deutsch: „Ich habe 28 Jahre in Flensburg gelebt! Und früher habe ich in der Fussgängerzone Andenmusik gemacht – mit einem roten Poncho.“ Wir lernen seine liebe Frau und seine beiden Kinder kennen und sie laden uns herzlich zu sich nach Hause nach Otavalo ein. Als wir dann am selben Abend noch erfahren, dass am Samstag ein großes Konzert in Otavalo stattfinden wird, nehmen wir die Einladung sehr gerne an. Was gibt es passenderes als mit einem ecuadorianischen Musiker zu einem Konzert der Indigenen Musik zu gehen? Wir stehen in Mitten von etwa 3000 Menschen und hören die selbe Musik, wie damals in der Fussgängerzone. Bis morgens um 2 Uhr genießen wir viele Panflöten und Geigen und viele andere Instrumente und Gesang. Was für ein Erlebnis! Viele Indigene sind in traditioneller Kleidung hier und erfreuen sich auch an ihrer Musik.

Auf der Bühne sehen wir die Ponchos wieder

Ganz nebenbei erzählt unser Gastgeber Gato noch von seinem Beruf. Er ist Geigenbauer! In seinem Haus bewundern wir die wunderschönen Instrumente. Seine Ausbildung zu diesem seltenen Beruf hat er in Deutschland absolviert und ist jetzt bereit hier in Ecuador viele Geigen zu verkaufen.

Unser Gastgeber ist Geigenbauer

Am nächsten Morgen werden wir wach und erfahren vom Geburtstag der jüngsten Tochter. 11 Jahre werden gefeiert mit einem wunderschönen roten Kleid, einer riesigen Torte und einem Besuch bei KFC (Kentucky Fried Chicken). Auch auf unsere Nachfrage hin bestätigen sie uns: „Ihr bleibt bei uns und feiert mit“. Es ist so schön bei der Familie zu sein. Wir wissen, jetzt haben wir ein zuhause in Ecuador. Danke Gato für deine Gastfreundschaft.

Wir feiern mit der Familie

Wir sind hier zwei Tage zu Gast
Auch bei KFC in der Schlange können wir die wunderschöne Kleidung der Indigenen bewundern

Am Montag morgen machen wir uns auf nach Quito. Die Landeshauptstadt ist die höchst gelegene Hauptstadt der Welt. Auf 2850 Metern Höhe erwarten wir eine gewisse Kälte, aber wir täuschen uns – es ist fast 30 Grad warm.

Auf dem Weg dahin passiert es dann: es hoppelt auf der Straße, die Welt wird erschüttert, der Himmel klatscht Beifall, die Bäume nicken uns zu und wir fahren über den ÄQUATOR!!!!! (so oder so ähnlich :-)) Das erste Mal in fast vier Jahren Reise verlassen wir die Nordhalbkugel. Unglaublich!! Und um dieses Ereignis auch gebührend zu ehren, halten wir an der Sonnenuhr, die im kleinen Städtchen Cayambe steht. Wir werden begrüßt von einem netten englischsprachigen Mann, der uns von der Vereinigung erzählt, die diesen Punkt errichtet hat und von deren Arbeit. Wir dürfen sogar unsere Motorräder auf das Gelände fahren und Daffy und Daky auf den beiden Halbkugeln parken.

Viele Straßen in Ecuador haben eine sehr gute Qualität
Wir queren das erste Mal den Äquator

Wir erfahren viel über den Äquator

Quito – die gelassene Hauptstadt von Ecuador

In Quito kaufen wir eine neue Kette bei dem BMW Händler und besichtigen etwas die Stadt. Wir sind in der höchsten Hauptstadt der Welt. Viele Menschen schwärmen von der Stadt, aber uns fängt sie nicht ein. Auf jeden Fall stellen wir einen riesigen Unterschied zu den Städten in Kolumbien fest. Hier ist alles irgendwie ruhiger, langsamer und viel disziplinierter. Der Verkehr ist wirklich angenehm und es ist nicht schwierig mit den Motorrädern in die Stadt zu fahren. Insgesamt ist das Straßensystem in Ecuador sehr gut ausgebaut und sowohl die großen als auch die kleinen Straßen machen echt Spaß. Wir sind ganz gespannt darauf noch mehr von diesem kleinen Land zu erkunden.

ride2seetheworld

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