Insgesamt waren wir (mit Unterbrechung) 16 Tage in Luang Prabang. Das war wunderschön und erholsam – jetzt ist es Zeit weiterzuziehen und mehr von diesem beeindruckenden Land zu erleben. Gemeinsam mit Sam fahren wir die traumhafte neue Straße nach Vang Vieng um dort unseren (zunächst) letzten gemeinsamen Abend in einem Irish Pub zu feiern. Es zieht ihn weiter in Richtung Thailand und wir wollen noch so einiges in Laos sehen. Wir sehen uns sicherlich wieder, Sam!
Vang Vieng ist wirklich ein hässliches Städtchen voll mit „Ballerman“ Tourismus. Da verwundert es uns auch nicht, dass wir das erste Mal so richtig schlechtes Essen in einem Restaurant bekommen. Als wir dann am nächsten Tag an den Nam-Ngum-Stausee fahren, wird das ganze noch getoppt: Wir bestellen in einem Restaurant mit traumhaftem Ausblick einen Nudelsalat und erhalten eine Ansammlung von kalten Hühnerfüßen inklusive Krallen, mit Chili megascharf gewürzt (wir hatten um „Not Spicy“ gebeten) mit Fischsauce – und ganz unten finden wir auch ein paar Nudeln 😊. Bestimmt eine totale Delikatesse für manche hier – aber tatsächlich für uns das erste Essen auf unserer Reise was wir nicht runter bekommen. Da hat auch der schöne Ausblick auf das sogenannte „Laotische Meer“ nicht geholfen…. Zwei Tage hintereinander sind wir unglücklich über das Essen. Das kam bei uns noch nie vor!
An der Hauptstadt Vientiane fahren wir vorbei, andere Reisende haben uns berichtet, dass es hier nicht sehr schön sei und wir haben Sehnsucht nach Natur! Längere Zeit führt unsere Route am Mekong entlang; interessant was hier so alles los ist in den Dörfern, aber landschaftlich auch recht flach. Plötzlich ragen wunderschöne, schroffe dunkle Kalksteinfelsen in den Himmel. Die kleine Straße wird wieder kurvig und wir cuisen bis nach Na Hin. Doch auf dem Weg dahin erleben wir auch so einiges. An einer Baguettebäckerei (Laos war französisches Protektorat von 1893 bis 1945) werden wir von einem Laoten angesprochen, der uns von seinen zwei Motorrädern zuhause erzählt. Er ist stolzer Besitzer einer BMW, 1200er GS und einem Chopper von Yamaha! Da wir noch keinen einzigen Biker auf einem Motorrad größer als 250 ccm hier gesehen haben, können wir ihn endlich über die „Motoradszene“ in Laos ausfragen. Er erzählt uns, dass es keine Zulassung und somit auch kein Nummernschild für ein großes Bike hier gibt. Somit sind alle laotischen Biker mit Motorrädern über 250 ccm illegal unterwegs. Das scheint ihn aber nicht sonderlich zu stören….. er arbeitet im Finanzministerium des Landes und Auto und Kleidung lassen darauf schließen, dass er nicht gerade zu den Ärmsten des Landes gehört.
Einige Kilometer weiter treffen wir eine total nette norwegische Familie, die mit ihren zwei Kindern auf zwei kleinen vietnamesischen Bikes unterwegs sind. Wir freunden uns sofort an und verbringen ein paar Tage miteinander, gehen zu einem wunderschönen Wasserfall wandern, fahren ein Stück zusammen in den Dschungel und erleben abends die Kinderbelustigung in Na Hin gemeinsam. Besondere Aufmerksamkeit bekommen die beiden blonden Kinder von allen Einheimischen.
Auch die Kong Lor Cave besichtigen wir gemeinsam und kommen hier aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Ganze 7 km schippern wir auf einem wackligen Boot mit Außenbordmotor einen Fluss unter einem Berg entlang und bestaunen die Steinformationen, die unsere Stirnlampen in totaler Finsternis uns zeigen. An einer Stelle dürfen wir aus den Booten aussteigen und ein Stück wandern – hier werden die Stalagmiten und Stalaktiten sogar von Scheinwerfern angeleuchtet. Wunderschön und so beeindruckend. Auf der anderen Seite des Berges halten unsere Bootsführer an einem kleinen Dorf, in dem wir eine leckere Nudelsuppe bekommen, die von den Einheimischen auf offenem Feuer gekocht wird. Wie meistens in Laos schmeckt es vorzüglich!
Unsere Unterkunft (wieder eine Empfehlung von Ulla & Bernd) liegt nicht weit entfernt von der Höhle im Dschungel am Fluss. Das Spring River Resort ist allein schon eine Reise wert. Einfache Bambushütten, super leckeres Essen, Lagerfeuer am Abend, Baden und Kajaken im Fluss und in der Lagoone oder eben einfach in der Hängematte liegen und dem lauten Zirpen und Zwitschern zuhören. Bei 30 – 34 Grad ist es einfach zu heiß für zu viel Aktivität….
Doch morgen werden wir weiterfahren und noch mehr von dieser wunderschönen Gegend erkunden!
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