Vor sechs Tagen sind wir nach Laos eingereist und die Veränderung von Tempo, unserer Reiseart und dem Lebensstil der Einheimischen tut uns so unendlich gut. Wir reisen wieder in unserem Tempo und Laos unterstützt uns dabei sehr! Es ist landschaftlich wunderschön – Reisfelder wechseln sich mit Regenwald ab. Es ist wenig besiedelt und hier im Norden hat die größte „Stadt“ 3.500 Einwohner. Es ist ruhig, beschaulich und die Menschen sind nicht hektisch. Das ganze Gegenteil von den super modernen, riesigen, total überfüllten Megastädten in China! Selbst die Märkte hier sind entspannt, aber auch wieder sehr sehenswert – nicht nur wegen der Besonderheiten wie ganze Eichhörnchen, große lebende Käfer, Gänse- und Entenköpfe, Kröten lebend oder getrocknet und manchem mehr.
Ein paar Tage waren wir in Luang Namatha und jetzt sind wir in Nong Khiaw in einem Guesthouse direkt am Nam Ou (einem Nebenfluss des Mekongs). Hier wohnen wir in einem Bungalow auf Stelzen mit einem wunderschönen Balkon und es fühlt sich bei etwa 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit an wie im Paradies. Alle Sträucher und Blumen blühen und die Natur ist üppig. Danke an Ulla & Bernd für diesen super Tipp!
An beiden Orten haben wir uns mit Sam getroffen, der gerade Besuch aus Deutschland von seinem Kumpel Max hat und so sind wir gestern früh zu viert zu einem tollen Ausflug mit Guide aufgebrochen. Bootsfahrt auf dem Nam Ou, Wanderung zum Wasserfall und Rückweg mit den Kajaks. Super schön, teilweise anstrengend – aber sooooooo erholsam!
Und dabei waren wir auch in Muang Ngoy, einem Ort, der bis vor 2 Jahren nur über den Fluss zu erreichen war. Hier haben wir uns das Dorf und die Schule angesehen. So spannend…. In dieser Region hier haben etwa 60% der Kinder noch nie eine Schule besucht. Viele andere brechen die Schule ab, um den Eltern bei der Feldarbeit zu helfen. Unser Guide erklärte ganz trocken: „Sie bleiben so lange in der Schule wie ihre mitgebrachten Lebensmittel reichen – dann gehen sie wieder heim. Zu Fuß bis zu 20 Kilometer. Manche kommen wieder…“ Die Küche, in der die Kinder selbst kochen, durften wir uns ansehen. In die Schlafräume wollte der Guide uns nicht so gern reinlassen.
Und überall auf unserer Tour sehen wir Bombenhülsen, die für verschiedenes genutzt werden: Als Schilder, als Blumenpflanzbehälter, als Glocke im Kloster, als Tischbeine, als Deko usw.! Auf Laos wurden 2 Millionen Tonnen Bomben von 1964 bis 1973 von der US-Army abgeworfen. Noch heute eine Katastrophe für dieses Land, da es viel Landwirtschaft gibt und die Einheimischen sich freie Flächen für den Reisanbau suchen. Die Anzahl der Blindgänger aus dem Vietnamkrieg ist noch immer unglaublich hoch und so werden immer wieder Menschen getötet oder verletzt durch die alten Bomben. Laos gilt als das am meisten bombardierte Land der Welt! Welch trauriger Rekord….
Wir sind super gespannt, mehr von diesem Land kennenzulernen und werden auf jeden Fall noch vieles hier erkunden. Laos tut gut!
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