Mein kleiner grüner Kaktus…
Mein kleiner grüner Kaktus…

Mein kleiner grüner Kaktus…

Seit einigen Tagen singen wir regelmäßig dieses Lied und haben uns gestern auch noch das Video von Max Rabe dazu angesehen. Köstlich! Warum schwirrt dieses Lied in unserem Kopf herum? Wir sind seit ein paar Tagen in einer Region, die mit nichts vergleichbar ist, was wir bisher auf der Welt gesehen haben. Wir sind in der Nähe von Tehuacan, in einer riesigen Kakteen Landschaft. Noch nie haben wir ganze Bergketten gesehen, die komplett nur mit Kakteen, Agaven und ein paar Yuccapalmen bewachsen sind.

Kakteen soweit das Auge reicht….

Im Reserva de la Biosfera Tehuacán Cuicatlán haben wir einen Campingplatz gefunden, der direkt an einen Botanischen Garten angrenzt. In diesem Botanischen Garten, so lernen wir bei einer super interessanten Führung, gibt es 76 verschiedene Arten von Kakteen. Da muss ich doch an meine kleinen Töpfchen denken, die ich im Alter von 16 Jahren auf meiner Fensterbank gesammelt habe. Da waren die Kakteen bei guter Pflege so etwa 10 – 15 cm hoch. Doch der Unterschied ist riesig – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn hier im Reserva de la Biosfera rund um unser Zelt, sind die Kakteen zwischen 6 bis 10 Meter hoch! Irre hoch! Aufgrund des trockenen Bodens wachsen die Kakteen maximal 2 cm im Jahr. Also sind die großen Pflanzen bereits über 500 Jahre alt!!!

Blick auf unseren Campingplatz
Wunderschöne Ausblicke vom Turm
Sie sind riesig…
….und schön stachelig
Der Elefanfenfuß ist 450 Jahre alt
es gibt auch kleinere..
Der Baum hat eine grüne Rinde – und Robert ein rotes Eis 🙂

WOW! Und dann lernen wir auch noch, wie so ein Kaktus von innen aussieht. Das hölzerne Gestell ist gleichzeitig Skelett und Adersystem. Das ist wirklich super hart und so stehen die Kakteen auch im Wind, der hier manchmal fegt, sehr stabil. Gleichzeitig wird das Wasser durch dieses Holz nach oben transportiert.

Das Holzskelett ist das Innere

Der Boden hier ist sehr salzhaltig und so wird in der Region auch auf traditionelle Weise Salz gewonnen. Natürlich schauen wir uns auch solche Salinen an, die wir nach einer etwa 30 min Wanderung erreichen. Der Weg ist nicht weniger interessant, wir wandern durch ein ausgetrocknetes Flussbett durch die steppenartige Landschaft. Alles ist beige, sandig, felsig und trocken. Plötzlich öffnet sich ein größeres Flussbett vor uns und es ist deutlich zu erkennen wie die Natur sich hier ändert. Alles wirkt sofort super ungewohnt grün auf uns. Das Wasser ist allerdings wirklich nur noch ein kleines Rinnsal – die Regenzeit beginnt hier im Juni und die 3 Monate Regen im Jahr bringen dann das nötige Wasser.

Der Weg zu den Salinen
Hier wird Salz gewonnen

Als es Abend wird, sitzen wir vor unserem Zelt (welches zum Glück mal wieder unter einem Dach steht). Wir lauschen in die Natur. Zu hören ist fast nix! Wir haben absolut keine Zivilisationsgeräusche um uns herum. Wir sind allein auf dem Platz, keine Cabana ist vermietet, die Straße ist weit genug entfernt und Häuser gibt es hier nicht. Was hören wir? Den Wind zwischen den Kakteen, von Ferne einen Specht, der irgendwo ein Loch in einen Kaktus schlägt und einige Wildtauben. Manchmal gibt es auch andere Vogelstimmen und sonst ist hier einfach nur Stille! Um 19.30 Uhr geht die Sonne hinter den Kakteen unter und schlagartig ist es dunkel – sehr dunkel. Mal wieder genießen wir einen traumhaften Sternenhimmel mit einer kleinen Mondsichel, die hier eine andere Neigung als in Europa hat. Hier liegt sie wie eine Schale….

Auch auf dem Weg hierher von Oaxaca sind wir durch Gegenden mit viel Kakteen gefahren – doch viele Fotos habe ich nicht gemacht. Wir hatten Temperaturen von über 40 Grad und da bleib ich nicht freiwillig stehen. Tatsächlich ist es stellenweise so heiß, dass wir die Visiere unserer Helme lieber geschlossen halten, da durch die geöffneten Visiere die heiße Luft ins Gesicht bläst. Die Straßen sind sehr kurvig und wir sind einfach nur glücklich und schmettern immer wieder: „Mein kleiner grüner Kaktus…“

Traumhafte Fahrt

ride2seetheworld

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