Vor 11 Tagen habe ich unseren letzten Blogbeitrag geschrieben. Was soll ich sagen? Seit dem haben wir wieder so viel gesehen und erlebt, dass ich mich gar nicht entscheiden kann welche Bilder ich euch zeige und welche Erlebnisse ich erzähle. Also hab ich mir gedacht, ich mach das heute einfach mal in Themenblöcken.
Märkte
Wie ihr als fleißige Leser bereits erfahren konntet, lieben wir Märkte. In Luang Prabang und in Phonsavan haben wir dann auch einige Märkte besucht, in denen keine Touristen zu finden sind. Der Nachtmarkt in der Innenstadt ist ausschließlich von Touristen bevölkert – so können wir uns in Ruhe auch die anderen ansehen. Selbst die Märkte in Laos sind eher ruhig und gemächlich, nichts ist hektisch oder laut, so wie eben das ganze Land. Aber alles ist absolut sehenswert und so spannend für uns. Die vielen Farben sind einfach umwerfend. Besonders in Phonsavan finden wir sehr viel traditionelle Kleidung der verschiedenen ethnischen Gruppen, die mit ihren traditionellen Mustern und mit ihren sehr bunten (grellen) Farben herausstechen. Wenn wir über den Markt schlendern, werden wir nie angesprochen oder jemand möchte uns etwas verkaufen, wir werden einfach in Ruhe gelassen. So haben wir an mehreren Ständen versucht, ein Moskitonetz zu kaufen. Wir zeigen auf unseren Handys ein paar Bilder von dem gesuchten und häufig haben wir damit die Ladenbesitzer aus dem Dämmerschlaf geholt. Die spontane Antwort ist fast immer: „No“ verbunden mit einem eindeutigen Kopfschütteln. Inzwischen haben wir gelernt, uns trotzdem umzuschauen und werden dann auch oft fündig – oder wir kommen später wieder und dann bekommen wir die gewünschte Ware doch. Wir sind uns nicht sicher, ob sie einfach nicht wissen, was in ihren Shops so rumliegt (es herrscht immer totales Chaos in den Läden) oder ob sie uns einfach aus Unsicherheit weiterschicken wollen. Oder ist es doch Faulheit? Wir werden es wohl nicht erfahren – aber es ist uns wirklich schon häufiger passiert… Unser Moskitonetz haben wir nach langem Suchen und mehrfachen Nachfragen gefunden!
Alltag
Von Luang Prabang aus fahren wir ein paar Tage nach Phonsavan. Das liegt in einem Gebiet in der Nähe der vietnamesischen Grenze, welches besonders häufig von den Amerikanern bombardiert wurde im Vietnam Krieg. Überall sieht man hier Bomben rumstehen, die zur Deko oder anderweitig benutzt werden. Unser Gastgeber im Guesthouse macht in einer Bombenhülle allabendlich ein schönes Lagerfeuer. Hier im Osten des Landes war durch den Krieg alles kaputt und so bauen sich die Laoten seit den 70er Jahren langsam wieder ihre Hütten und Häuser auf. Die kommunistische Planwirtschaft, die von 1975 bis 1986 herrschte, verzögerte den Wiederaufbau entsprechend… Der „Bauboom“ jetzt ist enorm. Überall entstehen Häuser und vielen ist anzusehen, dass sie schon seit sehr vielen Jahren gebaut werden und das in Eigenleistung. So sind die Wohnsituationen der Menschen sehr unterschiedlich und wir sehen viele sehr einfache Stelzenhäuser aus Holz und Bambus aber auch immer mehr moderne Stein-/Betonhäuser.
Mönche
Besonders in Luang Prabang gehören Mönche zum Alltagsbild. Viele junge Männer werden Mönche, um eine bessere Bildung zu erlangen. Weiterführende Schulen sind in Laos kostenpflichtig und auch nicht überall zu erreichen. Mehrfach besuchen wir morgens um 6 Uhr das „Almsgiving“, an dem die Mönche Almosen von den Einheimischen erhalten. Am Oktober Vollmond Tag geht die Fastenzeit zu Ende und alle Buddhisten feiern das mit dem Boun Ok Phansa. An diesem Morgen ist die Prozession der Mönche ganz besonders. Alle Einheimischen kleiden sich besonders gut und geben neben dem üblichen „sticky rice“ auch Geld und andere Lebensmittel an die Mönche. Die Mönche geben diese dann sofort an die Kinder weiter, die auch in der Reihe am Straßenrand sitzen. Wir waren ab 5.30 Uhr in der Stadt unterwegs und es war wirklich beeindruckend, wieviele Menschen an diesem „Geben“ und „Nehmen“ teilnehmen. Eine sehr schöne Tradition wie wir finden.
Natur
Wir fahren durch die Berge und sind immer wieder begeistert, wie grün und wild das Land ist. Berge und Flüsse sind wunderschön. Endlich zelten wir auch mal wieder und die Villa Verde ist auch bei Regen unsere bevorzugte „Heimat“. Eine Höhle erkunden wir bei Vang Vieng und baden danach im klaren Wasser vom Fluß. Wir lieben die Natur!
Sehenswürdigkeiten
Einige alte Stupa und steinerne Krüge besichtigen wir bei Phonsavan. (Ebene der Tonkrüge)
Eine Stupa ist ein buddhistisches Bauwerk welches Buddha und seine Lehre symbolisiert. Schlicht und schön! Einige hundert steinernen Krüge liegen bei Phonsavan auf verschiedenen Feldern und die Wissenschaft ist sich noch nicht ganz einig was diese Krüge für eine Funktion hatten. Sie sind über 2000 Jahre alt und sind vermutlich Begräbnisurnen.
Das Lichterfest/Lhai Heua Fai
Lhai Heua Fai bedeutet:„schwimmende Boote des Lichts stromabwärts“! Unzählige kleine Boote aus Bananenblättern mit Kerze werden als Verehrung des Mekongs und allen Gottheiten, die im Wasser leben in den Fluß gesetzt. Außerdem werden große Boote aus Bambus, Papier mit Kerzen bestückt in einer langen Parade durch die Stadt getragen und dann über eine steile Treppe zum Mekong getragen und zu Wasser gelassen. Die ganze Stadt ist mit Laternen und Lichtern geschmückt und es gibt so viel zu sehen!!!
Wir sind extra zum Lichterfest nach Luang Prabang zurückgekehrt und haben uns dort wieder mit Sam getroffen. Wir verbringen weiter 4 nette entspannte Tage zusammen und treffen auch Barbara & Urs wieder, die wir in der Mongolei kennengelernt haben. Das Lichterfest ist wirklich ein absolutes Highlight! Auch wir haben am Vortag unser eigenes Schiffchen gebaut und lassen es mit unseren Wünschen zusammen auf dem Mekong schwimmen. Ein bewegender Moment!
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