Eine kleine Geschichte vom Glück
Eine kleine Geschichte vom Glück

Eine kleine Geschichte vom Glück

Am Montag verabschieden wir uns von Wendy und Roger, unseren beiden Workawayhosts bei denen wir im Weinberg arbeiten durften. Wir freuen uns darauf, Sardinien mit den Motorrädern weiter zu erkunden. Dafür haben wir uns mit Daniele verabredet, den wir auf der Fähre in Barcelona kennengelernt hatten. Er ist früher Motocross gefahren – doch das erzählt er uns erst später. Er holt uns ab mit seiner Dominator und zu dritt machen wir uns fröhlich auf den Weg. Die Straßen werden zu Pisten, die Pisten klettern die Berge hoch, die Aussicht ist gigantisch, viel Zeit zum schauen bleibt uns nicht, da wir uns mit den vollbeladenen Daffy & Daky ziemlich konzentrieren müssen bei dem schwierigen Untergrund.

Wir drei auf den Gipfeln von Sardinien
Tolle Ausblicke

Und dann passiert es: Robert erwischt einen Felsbrocken in der Piste aus einem blöden Winkel und Daky entschließt sich, den Weg zu verlassen – in Richtung Abhang! Doch da ist es wieder: unser Glück! Genau an dieser Stelle steht ein Baum und fängt Fahrer und Motorrad auf und verhindert schlimmeres. Durch die Gegensprechanlage höre ich nur: „Ich bin okay“. Tatsächlich ist Robert nichts passiert und auch Daky verliert nur ein Blinkerglas bei dem „Abgang“.

Daky parkt am Abhang

Daniele holt Hilfe von einem Waldarbeiter, den wir in der Nähe gesehen hatten. Zum Glück! Auch zu viert ist es nicht ganz leicht, Daky wieder auf ihre Reifen zu stellen, da der Abhang sehr steil und unbefestigt ist.

Auf den Schreck trinken wir erstmal in Olbia einen Cappuccino und fahren dann gestärkt entlang der Costa Smeralda in den Nordosten der Insel. Die Tour ist herrlich, weil wir auf allen Straßen fast allein sind, das Wetter mitspielt und Daniele sich wirklich super auskennt. So einen einheimischen Guide zu haben ist auch mal schön. Traumhafte Ausblicke auf die Küste und die vorgelagerten Inseln und endlose Kurven.

Daniele ist unser Guide

Als wir langsam Hunger verspüren, machen wir uns auf die Suche nach einem Restaurant. Montag nachmittag gegen 16 Uhr und keine Saison – Fehlanzeige! Alles ist zu. So läd uns Daniele zu sich nach Hause ein und wir kochen zusammen, hören sardische Musik und unser Zelt steht auf seinem Grundstück wirklich bestens. Und weil wir uns so gut verstehen, bleiben wir gleich zwei Tage dort.

Unser Zelt aufgenommen von der Dachterasse von Daniele

Am nächsten Tag bekommen wir morgens Besuch von einem sehr süßen Hundewelpen, der uns nicht mehr von der Seite weicht. Daniele schickt allen Nachbarn ein Bild und sucht auch über facebook den Besitzer und wir machen uns sehr viele Gedanken, da wir alle befürchten, dass der Kleine ausgesetzt wurde. Am Nachmittag fahren wir zum einkaufen und bringen natürlich auch Hundefutter mit. Als wir zurückkommen, hat er entschieden sich als Wachhund für unser Zelt zu bewerben. Er liegt vor dem Zelt und jedes Mal wenn sich jemand ihm nähert, wirft er sich auf den Rücken und lässt sich durchkraulen – durchaus ungewöhnliche Eigenschaften für einen Wachhund. Doch auch aus anderen Gründen, können wir nun wirklich keinen Hund mitnehmen und auch Daniele reist gern mit dem Motorrad und kann sich deshalb nicht um einen Hund kümmern. Nachdem wir die Hoffnung bereits fast aufgegeben haben den Besitzer zu finden, kommt am Abend eine Nachbarin vorbeigefahren, die weiß wo der Hund hingehört! PUH! Jetzt fällt uns wirklich ein Stein vom Herzen.  

Über facebook und whatsapp suchen wir den Besitzer
Unser Wachhund freut sich wenn jemand ans Zelt kommt 🙂

Die Zeit mit Daniele in Enas ist wunderschön und sehr intensiv. Wieder so eine zufällige Begegnung auf der Reise, die sich in sehr kurzer Zeit zu einer Freundschaft entwickelt. Ist das wirklich Zufall?

Von Enas aus brechen wir auf, um entlang der SS125 die Ostküste von Sardinien zu erkunden. Natürlich haben wir auch einige Tipps von Daniele dabei. So auch das Capo coda cavallo. Hier hat man einen tollen Blick auf den gigantischen Felsen der Isola Tavolara und auf einen sichelförmigen Sandstrand.

toller Strand am Capo coda Cavallo
vorgelagerte Inseln

Als wir durch einige verlassene Ferienhaussiedlungen fahren, wird der Wunsch größer jetzt ein geöffnetes Café zu finden, um den Ausblick mit einer Tasse Kaffee zu genießen. Wir finden kein geöffnetes Café, doch am Ende der Straße parkt ein deutsches Wohnmobil (das erste, dass wir auf der Insel sehen) und heraus kommt Iris und fragt: „Möchtet ihr vielleicht einen Kaffee!!!!“ Ein netter Plausch unter Reisenden, ein leckerer handaufgebrühter Kaffee und von Iris das Zitat: „Manchmal muss man sich eben nur etwas wirklich wünschen“ machen den Stopp perfekt. Danke Thomas und Iris!

Wir erkunden weiter die traumhafte Landschaft und die gigantischen Straßen mit unzähligen Kurven und schauen uns manche kleine Dörfer unterwegs an.

Eindrücke von Sardinien
Das Meer ist überall zu sehen
Über den Dächern
Die Küste im Osten in Farbe
auch auf der SS 125 hinterlassen wir einen Sticker
Schutz von allen Seiten
Wandmalerei mit nochmehr Schwein
Die Oma am Auto
Ein Stopp wegen Ziegen oder Schafen gibt es häufiger in den Bergen
Traumstrassen

Das auf der ganzen Insel nur 4 Campingplätze geöffnet sind, erfahren wir unterwegs – wildzelten ist also mal wieder angesagt. In Arbatax steuern wir dann zwei Tage später einen der geöffneten Campingplätze an und verdoppeln damit die Besucherzahl von 2 auf 4 😊 Der Platz ist direkt am Meer und außer Meeresrauschen hört und sieht man hier fast nichts. Ein Paradies!

Blick aus dem Zelt zum Meer

Von hieraus laufen wir zu den berühmten roten Felsen. Solche Sehenswürdigkeiten lieben wir: beeindruckende Felsformationen mit unterschiedlichsten Gesteinsschichten zeigen uns wieder, wie wundervoll unsere Natur ist.

Die Roten Felsen von Arbatax
ungewöhnliche Auswaschungen
Da muss der Robert hochklettern 🙂
Gesteinsarten in unterschiedlichen Farben – sieht fast künstlich aus
Die Sarden genießen die Abendsonne am Meer

Die wunderschöne Natur kann man gerade auf Sardinien an so vielen Stellen sehen! Wir können absolut verstehen, warum Daniele seine Heimat so sehr liebt. Und wir haben das riesige Glück das alles zu „erfahren“.

ride2seetheworld

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