Die letzten Tage in Griechenland
Die letzten Tage in Griechenland

Die letzten Tage in Griechenland

Als wir im Jahr 2021 auf unserer Motorradreise einige Monate in Costa Rica verbrachten, wollten wir auch Yoga am Strand machen. Vorher hatten wir immer unsere Yogalehrerin über Youtube engagiert, die uns dann online ihre Anweisung gab. Der Strand in Costa Rica war sehr verlassen – auch verlassen von Mobilen Daten. So konnten wir Madys Videos leider nicht empfangen. Deshalb ließen wir uns etwas einfallen, vermutlich nicht sehr professionell, aber für uns am Einfachsten. Wenn wir in der Nähe von unserem Zelt Mobile Daten empfangen konnten, dann ließen wir eine Yogaeinheit auf einem Handy abspielen und nahmen den Ton mit dem daneben liegende anderen Handy auf.

Warum erzähle ich euch diese Vorgeschichte? Hier in Griechenland machen wir wieder Yoga und regelmäßig nehmen wir dazu die Audioaufnahmen aus dem Dschungel von Costa Rica. Das macht mich so unglaublich glücklich. Am Strand, das Rauschen der Wellen, die Sonne auf dem Körper spüren und manchmal hören wir zwischen den Yogaanleitungen einen Vogelschrei aus dem Urwald -oder auch ein Affengebrüll bei der Schlussentspannung. Nie hätte ich für möglich gehalten, wie sehr mich diese kleinen Zusatzgeräusche in den Aufnahmen berühren. Wunderschön!

Die Audio mit Dschungelgeräuschen müsst ihr euch vorstellen

Bei Kalamia finden wir einen absoluten Traumplatz. Für unser Yoga nutzen wir die verlassene Holzplattform von einer Strandbar des (im Winter geschlossenen) Robinsonclubs und unser Kondor steht direkt an dem sehr flachen Sandstrand. Auch die Temperaturen sind wieder etwas geklettert. Nicht weit entfernt gibt es ein geöffnetes Restaurant und wir holen uns eine megaleckere Pizza an den Kondor und stimmen uns schon mal auf unser nächstes Land ein.

Griechische Pizza am Kondor direkt am Strand
Camperidylle bei Kalamia
Jeder Sonnenuntergang ist der Schönste

Weihnachten hatten wir es echt wettertechnisch ziemlich ungemütlich. Regenschauer, Hagel, sehr viel Wind und Temperaturen um die 12-15 Grad tagsüber. Echt kalt für uns! Aber unsere Gemeinschaft war schön. Wir waren verabredet mit Maren und Ralf, die bereits länger schon am Elea Beach stehen und dann kamen noch Finn und Sam dazu (mit denen Robert auf dem Wrack geklettert war) und auch Kerstin, mit der wir ja bereits Montenegro und Albanien bereist hatten, machte bei uns Stopp. So waren wir eine sehr gemischte Truppe, die alle zusammen an Heiligabend in einer nahen Taverne griechisches Essen und griechische Musik genossen. Um ehrlich zu sein: ich hätte nie gedacht wie traurig die griechischen Lieder sein können. Der Musiker war sehr gut – aber ich hatte irgendwie fröhlichere Weisen erhofft. Naja und der Wein war wirklich fürchterlich. Aber zum Glück bin ich inzwischen bereits geübt im Glühwein machen. So haben wir kurzerhand den Wein in der Taverne in eine Wasserflasche umgefüllt und am nächsten Tag am Strand als Glühwein getrunken mit viel Honig, Zucker, Zimt, Nelken und Orangen. So wird der schlechteste Wein zum Genuss! Wie immer: WIR MACHEN DAS BESTE AUS JEDER SITUATION.

Weihnachten mit Regen, Wind und Kälte
in netter Gemeinschaft
Den Wein aus der Taverne trinken wir am nächsten Abend als Glühwein am Strand
Finn und Sam reisen mit 2 Motorrädern im VW Bus und hinten steht Opa Theo von Maren und Ralf
Das Wetter wird besser, wir machen ein Lagerfeuer und das Katerle schaut zu
Die Helden unter uns!!!!! Sonne ist herrlich, Temperaturen naja…..

Wir bleiben einige Nächte am herrlichen Elea Beach wie noch einige andere Camper. Hier ist wohl einer der größten Freisteher Strandabschnitte in Griechenland. Über etwa 5 km verteilten sich Weihnachten bestimmt 300 Fahrzeuge. Deutlich zu sehen, dass man sich hier verabredet hatte. Gemeinsame Lagerfeuer, Wagenburgen, Lichterketten von Camper zu Camper und jede Menge Gespräche. Ohne Hunde und ohne Kinder war unsere kleine Campergemeinde auf jeden Fall eher eine Ausnahme. Wie herrlich zu beobachten, wie die vielen Kinder auf dem Platz hier den ganzen Tag draußen rumlaufen und gemeinsam spielen – auch über internationale Grenzen hinweg. Auch konnten wir die Kleinen sehen, wie sie nach dem Sturm mit Müllsammeltüten über den Strand gehen und angeschwemmten Plastikmüll einsammeln. Auch wir sammeln regelmäßig an unseren Übernachtungsplätzen Müll ein und sind ganz begeistert davon, wenn Eltern bereits ihren etwa 5 – 8 jährigen Kindern dieses Verhalten beibringen.

Robert sammelt Müll am Morgen in der Nähe von Pyrgos – der alte Mann macht den Daumen hoch

Bevor wir am Elea Beach unsere Weihnachtfeiertage verbrachten, hatten wir noch einen wunderschönen Ausflug in die Bucht von Voidokilia gemacht. Klettern über Burgruinen, eine riesige Höhle erkunden und immer der Blick auf diese wirklich ungewöhnliche Bucht, die den wirklich blöden Namen „Ochsenbauchbucht“ trägt. Kann mir jemand erklären, wie man auf so einen Namen kommt bei einer so herrlichen Landschaft?

Die schöne Bucht mit dem blöden Namen

Um auch unsere kulturelle Bildung nicht zu kurz kommen zu lassen, besuchen wir Olympia. Der Ort an dem das Heiligtum des Zeus stand und die Olympischen Spiele der Antike ausgetragen wurden. Hier liegen echt viele alte Steine rum! Wir bestaunen die riesigen Säulen der immerhin über 3000 Jahre alten Bauten, rennen über das Sportfeld, picknicken im Sonnenschein und bilden uns im Museum der Olympischen Spiele.

Alte Steine in Olympia
Wir rennen über das Sportfeld und fühlen uns wie Olympioniken

Den Campinglatz in Olympia fahren wir am Nachmittag an – aber für 29 Euro + 5 Euro pro Waschmaschine entscheiden wir uns dagegen. Da beschließen wir lieber für einige Taler mehr eine Wohnung in Patras zu mieten. Da können wir mal in Ruhe im Warmen mit „endlos“ Wasser duschen, eine Waschmaschine für die große Wäsche nutzen und nach über einem Monat zu dritt im Camper ist es auch mal Zeit für etwas Privatsphäre. So wohnen Robert und ich weiterhin im Kondor und Jeanette genießt mal ein richtiges Bett in der Großstadt.

In dieser Straße mieten wir eine Wohnung für drei Tage – Blick auf Schneeberge und Orangenbäume

Wir bringen also Jeanette, unser Duschzeug und sehr viel Wäsche in eine sehr hübsche kleine Wohnung in der Nähe das Hafens von Patras. In Erinnerung an einen ganz tollen Abend vor 4 Jahren fahren Robert und ich nach einer ausgiebigen Dusche zu einem einsamen Strand in der Nähe von Akrotirio. Wir kommen erst bei Dunkelheit an, Robert fährt mutig auf den Strand und mir wird ganz mulmig. Der nächste Morgen wird wie erwartet abenteuerlich….. Sand weich, Kondor schwer, keine Sandbleche und weit und breit keine Menschenseele. Aber natürlich hat mein Superroberto es wieder gemeistert. Mit Hilfe von einem Spaten und einigen Fundbrettern schießt der Kondor wie eine Gazelle aus seinen Sandlöchern und verlässt den Strand, um erst wieder an der Lagune bei den Flamingos anzuhalten.

Der Übernachtungsplatz ist schön
Wir hätten die Vorzeichen besser deuten sollen….
Der Kondor steckt fest
Am Mittag stehen wir auf der Teerstraße an der Lagune
Ich liebe Flamingos

Silvester wollen wir in der Wohnung in Patras zusammen grillen und danach in der Innenstadt erleben, wie die Griechen feiern.  Im letzten Monat haben wir zu dritt den Peleponnes einmal umrundet und steigen gemeinsam am 02. Januar auf eine Fähre nach Italien. Unser nächstes Ziel: Tunesien!!!

ride2seetheworld

Ein Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert