Auf mexikanischen Straßen unterwegs
Auf mexikanischen Straßen unterwegs

Auf mexikanischen Straßen unterwegs

Oft berichte ich hier von Sehenswürdigkeiten oder von unseren wunderschönen Zeltplätzen, von Städten, Stränden und Cenoten. Aber heute möchte ich einfach mal ein paar „alltägliche“ Geschichten von den Straßen Mexikos erzählen.

Traumstraßen

Wir lieben das Reisen mit unseren Motorrädern und oft schwärmen wir während der Fahrt wie schön die Welt ist. In den letzten Tagen hatten wir ein paar echte Traumstrecken durch die Berge von Chiapas und Oaxaca. Die Ruta 190 von Santo Domingo nach Oaxaca war der fahrerische Knaller. Nur Kurven, immer schön „auf und ab“ und alles fahrbar bei einer Geschwindigkeit von 70 – 80 Km/h, Genuß pur! Die Landschaft wie in einem Mexikanischen Western: riesige Kakteen, Agaven, wenige Häuser und irgendwie so gut wie keine Farbe. Kennt ihr das? Alles ist irgendwie grau, beige, blass und die grelle Sonne lässt farblich nur noch einen Einheitsbrei erkennen. Jedes Foto in die Landschaft misslingt, weil keine Konturen zu erkennen sind. Aber ehrlich gesagt hab ich auch nicht so viele Fotos gemacht, weil es einfach viel zu heiß zum Anhalten ist und die Motorräder schnurren so schon gleichmäßig durch die Kurven. Die Kilometeranzahl aufgemalt auf dem Teer sagt uns wie weit es noch bis zur nächsten Stadt ist. Irgendwie auch wie in einem Film – noch 112 Kilometer bis zum Wasser! (Scherz)

Wir sind in den Bergen von Oaxaca
Agavenernte für den Mezcal
Wir vier sind glücklich

Manchmal gehen die Straßen hier in Mexiko aber auch nur geradeaus – und zwar meilenweit! Da freuen wir uns sehr, wenn am Horizont die Berge locken….

Begegnungen auf der Straße

In Santa Maria Jalapa del Marques haben wir eine eigene kleine Villa (okay es war eine Hütte) gemietet für 350 Pesos (inkl. Klimaanlage) – das sind 14,80 Euro! Diese Preise zeigen wie wenig Tourismus es in dieser Region gibt und wirklich niemand spricht ein Wort englisch oder ist mit internationalen Besuchern vertraut. Als wir abends durch das Dorf schlendern, treffen wir eine kleine Gruppe, die vor einem Alkoholshop das ein oder andere Coronita trinkt. Offensichtlich sind schon ein paar geleert – die Stimmung ist ausgelassen. Wir werden mal wieder gefragt woher wir kommen und gleich auch zu einem Bier eingeladen. Bei Coronita können wir doch nicht NEIN sagen! Es ist so lustig sich mit einer Truppe betrunkener Mexikaner zu unterhalten und für das obligatorische Selfie in einen „Bilderrahmen“ zu quetschen.  

Selfietime
Hier sitzt man einfach auf der Straße und jeder fährt drumrum

Roadtrain auf mexikanisch

Auf der Straße im Vorbeifahren sehen wir LKW´s die einen anderen LKW im Schlepptau haben; und noch einen; und noch einen; und noch einen. Wir staunen sosehr, dass wir umdrehen müssen um das ungewöhnliche Abschleppkonstrukt von Nahem zu bestaunen. Was hätte da wohl der deutsche TÜV gesagt? Hier wurde einfach eine gute Lösung geschaffen, wie man 4 LKW´s gleichzeitig mit nur einem Fahrer über die Grenze bringt (und noch einen PKW oben drauf)!

4 LKW und ein Auto mit einem Fahrer!
…mehrfach

Geschäfte auf der Straße

Eine Geschichte aus Oaxaca. Barbara muss sich mal wieder neue Schuhe kaufen (die letzten sind von Juni 2020 und ich habe nur 2 Paar). Das Schaufenster vom Schuhgeschäft ist riesig groß, geschwungen und voller Schuhe. So kann ich mir im Fenster schon ein schickes Exemplar aussuchen. Ein Verkäufer kommt und fragt mich für welches Paar ich mich interessiere. Er gibt in Windeseile die Nummer vom Schuh und meine Größe in seinem Handy ein und sagt mir, dass drinnen eine Verkäuferin den gewünschten Schuh bringen wird. Hammer! So sitze ich in einem Schuhladen, der eigentlich nur aus ein paar Bänken besteht und die Verkäuferin bringt mir den Schuh, der per Handy bei ihr bestellt wurde: Cool oder?

coole Idee!

Sitzkomfort

Bei Daky gibt es eine Veränderung! Da wir seit langer Zeit mit einem Schaffell unter dem Hintern durch die Welt fahren, sind wir es nicht mehr gewohnt direkt auf der Sitzbank zu sitzen und lieben den entstandenen „Schaffell – Sitzkomfort“. Leider mussten wir das Schaffell von Daffy aus Altersgründen beerdigen (es waren nur noch Fetzen aus Fell) und seit dem sind wir auf der Suche nach einem neuen Fell. Da aber Schaffelle in Mexiko offensichtlich sehr selten sind, hat Robert in Oaxaca einen neuen zusätzlichen Sitzbezug im Mopedzubehörshop gekauft. Und anstatt ihn wie besprochen auf mein Moped aufzuziehen, hat er mir sein Schaffell vermacht und er selbst fährt jetzt mit dem neuen Sitzbezug durch die Gegend. Für alle, die diese zusätzlichen Sitzbezüge nicht kennen, versuche ich mal eine Beschreibung zu formulieren. Die Bezüge sind sehr verbreitet in heißen Ländern, da der Sitz nicht so aufheizt und während der Fahrt eine bessere Luftzirkulation unter dem Hintern herrscht. (Hilfreich in vielerlei Hinsicht). Die Bezüge sind eigentlich wie ein grobes Gitternetz aus Polyester. Sie polstern also die Sitzbank zusätzlich und bieten so auch bei längerem Fahren einen guten Sitzkomfort. Wir werden berichten wie es sich anfühlt. Denn eines ist sicher: wir werden noch viele Kilometer unter den Hintern, äh sorry – unter die Räder nehmen….

Fell oder…
…gekaufter Bezug?

ride2seetheworld

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert