Der Norden von Griechenland ist eher langweilig und viele Streckenabschnitte sind auch nicht gerade fahrerische Highlights. Doch wir vier haben gemeinsam Spaß und finden wunderschöne Flecken um unsere Zelte aufzuschlagen. Vom Fuße des Olymp, an dem wir gleich zwei Tage auf dem Olivenhain geblieben waren, fahren wir über kleine Straßen an den Kerkini Lake. Heute ist Griechischer Nationalfeiertag (25. März) und wirklich ALLE Griechen sitzen gemeinsam in den Restaurants und Cafes und feiern. Auf jedem Platz und an fast jedem Haus hängt eine griechische Fahne und wir fahren durch die leeren Straßen. Bei jedem Stopp nehmen wir teil an der „Feierlaune“ – wir werden jedesmal eingeladen und kommen gleich ins Gespräch. Es ist wirklich erstaunlich, wieviele Griechen in Deutschland gearbeitet haben. Jeder erzählt uns, wo er in Deutschland gelebt hat und möchte von uns wissen aus welcher Stadt wir sind. Viele von ihnen kamen in den 60er Jahren nach Deutschland und sind inzwischen bereits wieder 20 – 30 Jahre in ihrer Heimat. So hören wir viele Geschichten und sprechen fast nur Deutsch in Griechenland….
Am Kerkini Lake finden wir ausreichend Platz um unsere Zelte direkt am Wasser aufzustellen. Überall sind die Uferregionen sehr weit und flach und eignen sich hervorragend zum Zelten. Und hier sehe ich sie! Pelikane! Bereits am Ohridsee in Albanien hatte ich gehofft, welche zu finden und hier gibt es sie überall – und so nah. WUNDERSCHÖN! In der Abendsonne schieße ich sehr viele Fotos und genieße die Ruhe am See. Wieder einmal kochen wir gemeinsam auf drei Flammen und sitzen danach noch am Lagerfeuer zusammen. Wie schön ist das Nomadenleben.
Als nächstes Ziel suchen wir uns einen Campingplatz bei Kavala aus, der ganzjährig geöffnet ist – und wir sind dort mal wieder die einzigen Gäste. So haben wir das (geschlossene) Restaurant direkt am Meer ganz für uns allein und wir sitzen viel dort um zu quatschen, zu essen, griechischen Wein und griechisches Bier zu genießen oder einfach nur auf die Wellen zu schauen. In der nahen Stadt erledigen wir einiges, wie z.B. einen Ersatzschlüssel für Daky besorgen 😊, neue Lenkkopflager kaufen, Post verschicken, Kühlschrankmagneten kaufen (für den Schweizer Sammler), neue USB Steckdose für die Husquana, usw., usw…..
Nach über einer Woche gemeinsamer Reise verabschieden wir am letzten Tag in Griechenland Yannik, der in Richtung Bulgarien weiterfährt, um im Juni wieder daheim zu sein. Eine kleine Träne des Abschieds kullert….. Es war super schön zu viert! Jetzt sind wir nur noch zu dritt und fahren gemeinsam mit Dino in die Türkei. Geradeausfahren mit Schräglage wird für zwei Tage unser Motto……Türkei, wir kommen – auch bei Sturm und langweiligen Straßen!
ride2seetheworld