Wir sitzen im Bett, frühstücken frisch gebackenes Brot mit selbstgemachter Marmelade (von unseren Freunden Heike und Gerd) und beobachten die ruhigen Wellen, die auf den einsamen Strand schwappen. Die Heckklappen sind weit geöffnet und die Morgensonne blinzelt zwischen den Wolken durch und scheint auf unsere Gesichter. Ein absoluter Edelsteinmoment.
So viele wertvolle Momente bereichern unser Leben. Das ist wahrer Reichtum!
Gestern sind wir aus Nafplio hier her gekommen in diese einsame Bucht. Auf dem Weg entlang der Küste fuhren wir an so vielen menschenleeren Stränden vorbei, dass wir irgendwann gegen Mittag einfach mal spontan anhielten, alle drei ins Meer hüpften und uns danach unter einer sehr kalten Wasserleitung abduschten! Wir fühlten uns wie Helden!
Einige interessante und abwechslungsreiche Tage verbrachten wir in der schönen Hafenstadt Nafplio. Auf zwei verschiedenen Parkplätzen in Laufweite zur Altstadt sind Camper geduldet und so lernten wir mal wieder einige Reisende kennen. Tatsächlich standen bei unserer Ankunft auf dem großen Parkplatz im Hafen etwa 30 – 40 Camper, so dass wir am zweiten Tag auf den ruhigeren Parkplatz am Badestrand wechselten.
Nafplios Altstadt begeistert uns durch die schmalen Gassen, die jetzt auch noch mit wirklich stimmungsvoller Weihnachtsbeleuchtung ihren südländischen Charme ausstrahlen. Gegen 20 Uhr füllen sich die sonst so leeren Gassen wieder mit Menschen. Die Griechen sitzen mummelig eingepackt draußen unter Heizpilzen, quatschen, rauchen, trinken einen Rotwein und genießen das Leben. Eine ganz entspannte, ruhige und irgendwie besinnliche Atmosphäre. Wir lassen uns anstecken von dieser Stimmung und schlendern durch die Gassen und genießen den Moment.
Nicht ganz so besinnlich war am Morgen unser Aufstieg hinauf zur Burg! Die atemberaubende Aussicht hat mich wirklich sehr kurzatmig werden lassen. Oder lag es vielleicht doch an den 999 Stufen gepaart mit meiner Erkältung? Den Eintritt zur Burg haben wir uns gespart – die Aussicht war einfach unbezahlbar. Die Bucht, der Drachenkopf (die felsige Landzunge hat genau diese Form – das war bestimmt früher ein Drache), der Markt und die Altstadt unter uns. Wunderschön!
Die Stadt hat auch wunderschöne Wanderwege entlang der Wasserkante angelegt, die von Joggern, Fahrradfahrern, Besuchern und vor allem von Katzen benutzt werden. Unglaublich viele vierbeinige Schnurromaten laufen hier auf uns zu und lassen sich durchknuddeln – und hoffen auf Futter. Beruhigt lassen wir allerdings unser Katzenfutter im Kondor, da hier die freilebenden Tiere wirklich sehr gut versorgt werden. Jeanettes Rucksack wird ab jetzt regelmäßig von Robert durchsucht, damit wir nicht noch mehr Zuwachs in unserer Reisegruppe bekommen. Wirklich schweren Herzens lässt sie bisher alle Fellnasen zurück.
Und natürlich gehört zu einer Reise durch Griechenland auch immer wieder das bestaunen von „alten Steinen“ dazu. Mykene erlebte seine Blütezeit im 14. und 13. Jahrhundert v.Chr.! Es ist immer wieder beeindruckend vor solch riesigen Steinen zu stehen und sich zu überlegen wie die das ohne Kran, Bagger und co. alles erbaut haben. Immerhin sind die Bauten hier über 3000 Jahre alt! Und um richtig gut vorbereitet zu sein, hatten wir vorher „Griechische Mythologie für Anfänger“ (das ist wirklich der Titel des Buches!) gemeinsam gelesen. Und so können wir uns gut vorstellen, wie Herkules, der Sohn von Zeus, seine Aufgaben erledigte und menschenfressende, mehrköpfige, fürchterliche und gigantische Tiere zum König von Mykene bringt. Angstvoll versteckte sich dieser dann in einem Krug – auch früher schon waren manche Herrscher wohl eher Schisser.
Wir haben auf jeden Fall viel Spaß beim Lesen der „Griechischen Mythologie für Anfänger“ und freuen uns schon auf weitere „Schauplätze“ und natürlich auf viele einsame Buchten und Strände für unsere Edelsteinmomente.
ride2seetheworld
Vielen Dank an Euch 🙋 für das präsentieren vieler schöner Plätze unsrer Wunderschönen Erde. Macht weiter und bleibt gesund und weiterhin präsent..
Mit lieben Gruß Maria 🙋😘