Von Mae Sot aus geht es für uns immer in Richtung Süden. Das bedeutet: es wird jeden Tag etwas wärmer. 😊 Den Schlafsack benötigen wir nun wirklich nicht mehr im Zelt und als wir in der Nähe des Mae Klong Railway Markets uns eine Unterkunft suchen, lassen wir tatsächlich in der Nacht die Klimaanlage an – was wir sonst nie machen. Die Temperaturen liegen fast immer über 30 Grad und „kühlen“ in der Nacht je nach Wind auf 25 – 21 Grad ab. Es liegt uns jedoch fern uns zu beschweren! Wirklich oft wenn die Sonne strahlt und es mal wieder kuschelig warm ist, denken wir an die grauen, kühlen, feuchten Tage in Deutschland und……VERMISSEN SIE NICHT!
Der Mae Klong Railway Market ist seit längerer Zeit mal wieder ein „touristisches Highlight“ welches wir uns ansehen. Viel Spaß haben wir vor allem an den Touristen! Der Markt in dieser kleinen Stadt war schon da bevor die Bahngleise verlegt worden vor über 100 Jahren. Und die Marktbetreiber wollten einfach nicht umziehen. So fährt der Zug jetzt 8 Mal am Tag durch die Marktstände, die dann ihre Ware ein Stück zur Seite räumen und ihre Dächer alle einklappen. Das ist schon ein lustiges Schauspiel. Doch wirkt es inzwischen halt wie ein Theaterstück welches für die Touristen gespielt wird. Doch es gibt hier noch mehr zu entdecken: der gesamte Markt neben den Bahnschienen ist erstaunlich groß und ursprünglich und wir haben dort keinen einzigen Touristen gesehen! Die Touris gehen ausschließlich auf den Schienen entlang, warten auf den Zug, machen unzählige Fotos und setzen sich wieder in den Kleinbus nach Bangkok. Wir waren zwei Nächte in Mae Klong und konnten mit viel Zeit alles genießen. Doch nach zwei Nächten in einer Stadt zieht es uns wieder in die Natur.
Wir finden einen TRAUMPLATZ für unser Villa Verde. Der Phraya Beach Camping ist ein riesiger, einsamer Strand im Khao Sam Roi Yot Nationalpark und wirklich alle Bewertungen, die wir finden sagen das Gleiche: Ein Ort der absoluten Ruhe direkt am Golf von Thailand! Es gibt ein sehr gutes und günstiges Restaurant, Sanitäranlagen, ein paar Sitzgelegenheiten und sonst nur Strand, Bäume und Felsen. EIN TRAUM! Wir erreichen den Strand am Nachmittag und sind etwas erstaunt, hier etwa 200 Pfadfinder anzutreffen. Nachdem wir unser Zelt aufgebaut haben, erfahren wir, dass die Scouts hier drei Tage ein Camp haben und später noch ihre Zelte aufbauen werden! Und dann sehen wir die riesige Musikanlage, die nix Gutes erahnen lässt. Und leider wird unsere Vorahnung zur Realität. Abends schallen die unzähligen Reden und laute Musik über den Traumstrand und am Morgen um 5 Uhr werden die unglücklichen Kinder (und wir) mit noch lauterer, basslastiger, übersteuerter Musik geweckt. Der Lehrer am Vortag hatte uns erzählt die Kinder sollen die Natur hautnah erleben!!! Dank der fürchterlichen Musik konnte man weder die Affen, die Vögel oder das Meer hören. So mussten wir nicht lange überlegen wie lange wir noch bleiben werden. Wir besichtigen am Vormittag die Höhle in diesem Nationalpark und fahren weiter.
Die Phraya Nakhon Höhle ist einfach magisch. Morgens gegen 10.30 Uhr fällt das Licht durch die große Öffnung genau auf den 1890 gebauten „Königspavillion“, der zu Ehren eines Königs hier erbaut wurde. Wir stehen in der Höhle, überwältigt von der Schönheit und schweigen andächtig. So einzigartig ist hier die Natur im Zusammenspiel mit diesem kleinen historischen Bauwerk im Gegenlicht. Das lässt auch den schwierigen Anstieg schnell vergessen. Auf einer Seite der riesigen Höhle ist ein Gebetsschrein, an dem wir für unsere Mütter Kerzen anzünden. An diesem magischen Ort sind sie uns ganz nah.
Nur 70 km weiter stellen wir am Nachmittag unsere Villa Verde am Headquarter des Kui Buri Nationalparks auf. Hier ist es nicht so wunderschön wie am Strand, wir sind jedoch allein hier und hören außer der Tierwelt nichts. Das Headquarter ist am Ende einer Sackgasse und so kommt hier wirklich niemand vorbei. Der Kui Buri ist bekannt, da es hier viele wilde Tiere gibt. Die größten unter ihnen sind die wilden Elefanten. Am Morgen machen wir gemeinsam mit einem Ranger (allein dürfen wir nicht los) eine Wanderung durch den Wald und es fühlt sich sehr spannend und auch schön an, wirklich überall die Spuren der Elefanten zu sehen. Der Ranger zeigt uns Fußabdrücke, abgefressene Blätter und Stellen an denen die Elefanten im Staub baden und überall sehen wir viel Elefantenkot.
Am Nachmittag fahren wir mit zwei netten deutschen Reisenden und einem Ranger im Pick up zu den Stellen an denen man Elefanten auf jeden Fall finden soll. Und was soll ich euch sagen: Wir haben einige gesehen! In etwa 2 km Entfernung 😊 Zum Glück hatten wir uns noch ein Fernglas ausgeliehen, sonst wäre es noch schwieriger geworden. Aber so ist das eben mit wilden Tieren – die funktionieren eben nicht auf Bestellung.
Heute geben wir dem Phraya Beach eine zweite Chance! Der Eintritt, den wir für jeden Nationalpark zahlen müssen, ist immer für 5 Tage gültig. So beschließen wir nochmal zu diesem wunderschönen Strand zu fahren um zu testen, wie es sich ohne 200 Pfadfinder und die riesige Musikanlage anfühlt/anhört! Auch möchten wir gern nochmal die lustigen Affen sehen, die nicht weit vom Strand entfernt im Felsen leben. Dort liegen viele Kokosnüsse auf dem Boden und wir können Kokoswasser schlürfen und die Affen beobachten.
Jetzt liege ich mal wieder in meiner Hängematte mit Blick aufs Meer und höre ausschließlich das leise Rauschen der Wellen und das Zwitschern der Vögel. Der Wind kühlt mich angenehm ab und ich bin so unendlich glücklich so etwas zu erleben! Ein magischer Ort!
ride2seetheworld
Ich sitze in Kassel am Küchentisch, draussen sind die Autos von innen gefroren… und verfolge Eure Reise! Danke fürs Teilen!!! Gruß Sonja
Liebe Sonja, hoffentlich konnten wir dir etwas Wärme im Herzen bescheren…
Liebe Grüße
Barbara & Robert