Zwei Wochen sind wir jetzt schon im Lockdown in Griechenland. Der griechische Lockdown bedeutet eine Ausgangssperre, die nur aus bestimmten Gründen unterbrochen werden darf. Es gibt 6 verschiedene Gründe, die man beantragen kann, um das Haus zu verlassen. Da wir keine griechische Telefonnummer besitzen, können wir an dieser SMS-Beantragung nicht teilnehmen. Wir müssen daher bei jedem Verlassen des Hauses ein Formular ausfüllen, das den Grund beschreibt und damit unseren Ausgang auch zeitlich nachvollziehbar macht. Wir sind schon recht geübt im Formular ausfüllen und haben uns extra einen Bleistift besorgt, um nicht zu viel Papier zu verschwenden, denn wir verlassen täglich unsere Blockhütte.
2 Wochen – irgendwie erstaunlich wie schnell die Zeit rast… Wir machen uns jeden Tag so schön wie möglich und Griechenland hilft uns dabei.
Als erstes ist da wohl das Wetter zu nennen! Bei täglichem Sonnenschein und etwa 20 Grad ist das Leben einfach schöner! Und so gehen wir viel spazieren oder sogar auch weitere Touren wandern, essen unser Mittag draußen und beobachten mit einem Bier oder einem Rotwein den Sonnenuntergang von unserem Balkon. Auch wenn wir gerade nicht zelten, sind wir halt gern viel an der frischen Luft.
Außerdem lieben wir beide die griechischen Lebensmittel! Auch wenn wir leider nicht in ein Restaurant essen gehen können – so genießen wir das Kochen und Variieren mit den leckeren Zutaten: Wir haben bereits 3 Kilo Schafskäse in den 2 Wochen vertilgt 😊! Außerdem viel griechischer Joghurt um regelmäßig Zaziki zu machen. Dabei probieren wir neues aus, wie z.B. mit frischer Zitronenmelisse oder auch mit Gurken und Möhren (von Maren gelernt). Und natürlich Oliven, gern auch als selbstgemachte Olivenpaste und jede Menge Obst und Gemüse. Ach – und hatte ich schon den Rotwein erwähnt? Tatsächlich haben wir einen einheimischen Merlot gefunden, der mit 2,80 Euro auch noch echt preiswert ist und suuuper lecker! Von Bernadette bekommen wir dann noch regelmäßig ihr selbstgemachtes Olivenöl und das griechische Schlemmen ist perfekt!
Vom Einkaufen muss ich euch auch etwas erzählen: wirklich regelmäßig passiert es uns beim Bezahlen, dass ABGERUNDET wird! So hatten wir heute beim Gemüsehändler eine Rechnung von 7,18 Euro und auf einen 10 Euro Schein bekomme ich 3 Euro zurück! Und das passiert hier immer wieder! Sogar an der Tankstelle haben wir das schon erlebt. Das ist irgendwie eine super schöne Geste und man geht gleich mit einem Lächeln aus dem Laden.
Ja und dann haben wir eine neue Leidenschaft entdeckt: täglich machen wir Yoga. Meistens rollen wir dazu unseren Teppich aus der Blockhütte zusammen und legen ihn draußen in die Sonne. Von Katrin haben wir die schöne Empfehlung für den Lockdown-Yogaplan von Mady Morrison bekommen und sind richtig begeistert. Ehrlich gesagt hatte ich irgendwie Befürchtungen, dass man viel fitter, beweglicher, sportiver, jünger oder sonst was sein müsste, um solchen Yogavideos zu folgen. Aber nee – auch wir bekommen das ganz gut hin! Sowohl Menge, Art der Übungen als auch Tempo sind wirklich toll für Einsteiger und schon innerhalb von wenigen Tagen merken wir erste Fortschritte. Und die kurzen Meditationen im Anschluss tun auch gut!
Verbotenerweise fahren wir auch manchmal 15 km zum Strand, um mit Maren und Ralf zu grillen oder einfach nur nett zusammen zu sitzen und zu quatschen. Die beiden sind seit 2017 unterwegs und fallen mit ihrem wunderschönen Opa Theo (einem Mercedes Kurzhauber BJ. 1966) wirklich auf – deshalb mussten wir die zwei einfach kennenlernen und verstehen uns wirklich prächtig! Bestimmt kommt jetzt ein Kommentar von Ralf 😊
Schaut mal auf ihrer Website vorbei: www.marenundralf.de
Gestern waren wir dann auch nochmal im Meer schwimmen. Erstaunlich aushaltbare Temperaturen!
Bei allem was wir so machen, sind wir uns jederzeit bewusst, wie wertvoll es ist sooooooooo viel ZEIT zu haben! Viel Zeit für das Entdecken der kleinen Schönheiten dieser Welt! Deshalb folgt eine kleine Bildergalerie:
ride2seetheworld
Sehr schöne Eindrücke unserer gemeinsamen Lockdown-Umgebung
Bis bald zum nächsten Grillen.
Es gibt unangenehmere Ecken für einen Lockdown!
Liebe Grüße aus Berlin
Reinhard