Unsere Freundin Ulla schreibt in ihrem Blog (ziellosunterwegs): „El Cuyo ist ein maximal entspanntes Nest an der Nordküste Yucatans.“ In diesem „Nest“ sind wir jetzt schon über 2 Wochen. Und ich mache mir mal wieder Gedanken über Worte und deren Bedeutung.
Ich frage mich, warum der Sprachgebrauch so einem wunderschönen Wort wie „Nest“ eine abfällige Bedeutung anheften konnte. Bei Wikipedia findet man als Synonym sogar das Wort KAFF! „Der wohnt in einem kleinen Nest im Vogelsberg“ Das klingt doch eindeutig nicht positiv. Aber eigentlich bedeutet NEST doch so etwas wie: Wärme, Geborgenheit, Heimat, Eltern, Versorgung.
Warum schwirren mir diese Gedanken durch den Kopf? El Cuyo ist so ein Ort an dem wir uns geborgen fühlen, hier spüren wir Wärme – auch im übertragenen Sinne. Also passt der Satz aus Ullas Blog absolut. Wir sind in einem gemütlichen Nest. Wir sind in El Cuyo!
Hier schließen die meisten Restaurants um 18 Uhr, der Müll wird von einem uralten Käfer mit Anhänger eingesammelt, hier lebt ein Krokodil im Fischerhafen, es gibt regelmäßig Stromausfälle und dafür unregelmäßig Internetempfang. Neuigkeiten gehen in Windeseile durchs Dorf und auch wir erfahren sofort wenn z.B. andere Deutsche mit ihrem Adventuretruck in der Nähe am Strand campieren. Die Inhaberin des Gemüseladens grüßt uns fröhlich und fragt uns warum wir heute nicht mit den Motorrädern da sind. Im Dorf sind viele Wege aus Sand und daher laufen hier viele barfuß – wir auch gern! Hier passiert alles etwas langsamer und entspannter als an anderen Ecken der Erde.
Was machen wir hier so? Wir wollten eigentlich Kitesurfen lernen… aber haben unsere Kitekarriere bereits nach 6 Stunden wieder beendet. Zu langsam waren unsere Fortschritte und damit wäre uns der Kurs zu teuer geworden. Die Sportart passt auch einfach nicht zu unserem Lebensstil. Kitesurfen und Motorradreisen lässt sich schwer miteinander verbinden und wäre sehr kostspielig, da auch das Leihen der Ausrüstung teuer ist. Wir investieren lieber unser Geld in ein paar mehr Tage auf Reisen. Es war ein netter Versuch – aber eben nur ein Versuch….
Also laufen wir einfach kilometerlang am Strand spazieren, wir schwimmen im Meer, machen regelmäßig Yoga und quatschen mit den Nachbarn. Wir beobachten die unglaublich vielen Flamingos in der Lagune oder schlendern einfach durchs Dorf. Oder wir treffen uns mit Dani und Roland, die hier leben und die wir bereits im November kennengelernt hatten. Zur Zeit sind auch Danis Mutter Ellen mit ihrem Gerd hier zu Besuch und so verbringen wir auch manchen Abend zu sechst. Unser neues Hobby: Wizard spielen. Ein lustiges Kartenspiel, welches uns so manches graues Haar bringt. Entweder wir spielen bei Dani und Roland zuhause oder auch gern bei uns auf dem Campingplatz. Ein großer Tisch neben unserem Zelt unter einem Naturdach ist ein toller Platz für die abendliche Spielerunde. Das fühlt sich nach einer Beschäftigung an, die so richtig gut zu einem Nest passt. Und am Samstag werden wir nach Cancun fahren und holen Katrin, Niklas und Armin vom Flughafen ab! Wir freuen uns schon riesig unsere Kinder wiederzusehen und ihnen etwas von Mexiko zeigen zu können – natürlich auch das maximal entspannte Nest an der Nordküste Yucatans.
ride2seetheworld
Hallo ihr beiden, wir sind froh euch begegnet zu sein und haben gerade richtig schöne Tage am Strand sowie tolle Wizardabende mit euch.
Wir freuen uns auf viele spannende Geschichten von euren Reisen und bleiben in Kontakt.
Liebe Grüße
Ellen und Gerd
Lieben Dank, wir sind auch ganz happy von euch wieder etwas neues gelernt zu haben. Und ich sag auch nie wieder;“Robert spielt nicht so gerne“ 😊