Wir sind wieder unterwegs!

1,5 Jahre waren wir zuhause und haben oft über das Losfahren gesprochen, manche Reiseideen gehabt und gleichzeitig auch die Zeit zuhause genossen. So haben wir beide einen (neuen) Job gefunden, der uns richtig Spaß gemacht hat und der uns bis zum letzten Tag am 30.09.24 sehr viel Zufriedenheit bescherte.

Die Zeit in Altenstadt hat aber auch noch eine andere große Veränderung gebracht: Wir haben kein Haus mehr und fahren dieses Mal also noch unbeschwerter los. Natürlich stehen Daffy & Daky in einem sicheren und trockenen Unterstellplatz und so können wir wann immer wir wollen, auch wieder das Gefährt wechseln. Denn jetzt ist unser Zuhause ein Ford Transit Camper – unser Kondor!

So sind wir am 01.10.24 losgefahren, bei „bestem“ deutschen Regen-Schmuddel-Kaltwetter. Das hat uns dann den Abschied doch irgendwie leichter gemacht. Die Tage vorher waren nicht so ganz leicht: ein wunderbarer Abend am Lagerfeuer mit 30 Menschen, die uns am Herzen liegen, ein letzter Arbeitstag mit Geschenken, einem Buffet und sehr vielen Umarmungen und der Abschied von der Familie.

War es beim letzten Reisestart auch so emotional? In meiner Erinnerung war die Aufregung in 2018 größer und die Vorfreude hatte den Abschied leichter werden lassen.

Aber jetzt fahren wir! Wir sind wieder unterwegs! So schlängeln wir uns langsam der Sonne entgegen. Ein Wiedersehen mit Sam in der Nähe von Stuttgart, mit dem wir durch China und Laos getourt sind, ein Treffen mit Pia und Wolly, die wir aus Griechenland kennen und ein Mittagessen mit einer anderen Weltenbummlerin in einem Gasthaus bei München (der Gutschein war eines der vielen Abschiedsgeschenke) zeigen uns mal wieder wie wertvoll auch unsere Reisefreundschaften sind.

Und dann geht es endlich „mit Vollgas“ in Richtung Süden! Wir setzen den Kondor bei München auf die Autobahn, kaufen schnell noch online ein paar Vignetten und Streckengebühren und halten erst wieder an, als wir das Löwengebrüll hören und wissen: Wir sind im Süden!

Ach, da ist wohl gerade die Tastatur von allein losgaloppiert. Ganz so war es nun auch nicht, aber so ähnlich. Fakt ist: Wir halten um 20.00 Uhr an, stellen den Motor ab und hören tatsächlich lautes Löwengebrüll!!!!!!! Wir stehen neben dem Zoo von Ljubljana und sind ganz beseelt von diesem „Empfangskonzert“ unserer Nachbarn im Löwengehege.

Die Hauptstadt Sloweniens hat uns bereits auf unserer Hochzeitsreise in 2017 sehr begeistert und so ist sie unser erstes „Touriziel“ auf unserer jetzigen Reise!

Am nächsten Morgen schwingen wir uns auf unsere Fahrräder und lassen den Kondor in der Nähe der Löwen zurück. Ljubljana gehört wirklich zu einer unserer Lieblingsstädte. Die spannende Mischung aus alt und neu, aus Geschichte und Moderne – der Fluss in der Mitte, viel Grün, leckeres Essen und eine herrlich unaufgeregte Atmosphäre machen diese kleine Stadt wirklich sehr sehenswert. Wir radeln hoch zur Burg, sparen uns den Eintritt von 12 Euro pro Person und sind ganz begeistert, wieviel wir uns auch ohne das Ticket ansehen können. Aussichtsplattform, Kapelle, Burghof, Gefängnisse, Kunstausstellungen und einiges mehr sind frei zugänglich. Wie schön! Eine ganz besondere Begegnung haben wir neben der Burgmauer, als uns plötzlich ein Rotkehlchen begrüßt. DANKE!

Auch die Innenstadt schauen wir uns an – und wir folgen einem Geheimtipp zu einer Imbissbude, wo es die besten Cevapcici und Pljeskavica von Slowenien geben soll. „Hallo Leskovac“ ist auch unsere Empfehlung, wenn ihr mal in der Stadt seid! Es war megalecker und sehr bezahlbar! Aber natürlich sehen die unzähligen schicken Bars und Restaurants am Fluss Ljubljanica auch sehr verlockend aus.

Wir krönen unseren Tagesausflug mit einer Spezialität: Wir kaufen ein Stück Prekmurska Gibanica, ein mehrstöckiger Strudel mit Apfel-, Mohn-, Topfen- und Nussfüllung. Zum Niederknieen lecker (wobei das bei regelmäßigem Verzehr immer schwieriger werden könnte)!!

So sitzen wir jetzt mit einem Tee für mich und einen Kaffee für Robert neben dem Kondor und freuen uns über den strahlenden Sonnenschein in Slowenien. Vom Zoo schallen die spitzen Rufe von einem Pfau herüber! Wir sind wieder unterwegs – wie schön!

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