„Komm lass uns mal ein Selfie machen, Robert“. Das machen die anderen hier oben auf dem Mirador auch alle. „Ach nee, so wird das wohl nix – wir sind da echt nicht geübt“. Nach dem 5ten Versuch können wir jedoch ein Exemplar präsentieren, auf dem auch das Objekt der Begierde zu sehen ist: Der Cañón del Sumidero!
Wir stehen auf dem Mirador los Chiapa (Aussichtspunkt) und schauen fast 1 Kilometer in die Tiefe. Dort unten schlängelt sich der Rio Grijalva durch eine der beeindruckendsten Schluchten, die wir bisher auf unserer Reise gesehen haben. Die Wände des Cañón del Sumidero, der etwa zu selben Zeit wie der Grand Canyon in den USA entstanden ist, sind teilweise so steil, dass es nicht viel Platz für Vegetation gibt. Aber wo immer ein Vorsprung oder eine etwas abgeflachte Stelle ist, wuchert der tropische Regenwald ungestört. Dadurch wachsen und leben hier einige Pflanzen und Tiere, die es im weiteren Umland nicht mehr oft gibt.
Gestern haben wir diese 13 Kilometer lange Schlucht von unten bestaunen dürfen, als wir mit einem Motorboot 2,5 Stunden über das Wasser fuhren. Unbeschreiblich schön! Und zwar aus vielen Gründen: Das Wetter mit etwa 28 Grad frischte durch den Fahrtwind im Boot auf. Wunderschönes Klima! Die Stimmung unter den etwa 20 Mexikanern im Boot war klasse. Es fiel uns sofort auf, dass hier die Menschen miteinander reden und sich austauschen, auch wenn man nur zufällig im gleichen Boot sitzt. Wir hören immer wieder Sätze wie: „Wo kommen Sie her?“ „Machen Sie hier Urlaub?“ oder ähnliches. So quatscht irgendwann fast jeder mit seinem Sitznachbarn…. Klasse Stimmung!
Ja und dann natürlich die Tour durch diese absolut faszinierende Natur. Die steilen Felswände, die von Kakteen bewachsen sind, die Urwaldbäume am Ufer, das Wasser und die vielen Tiere. Noch nie haben wir so viele Krokodile gesehen und irgendwie finde ich die hier noch hübscher 😊 Aber auch ein paar Äffchen entlocken unseren mitreisenden Mexikanern laute Begeisterungsrufe. Wie schön, wenn sich Menschen tatsächlich noch hörbar freuen können! Faszinierende Natur!
Wir stehen mit unserer Villa Verde auf der Hacienda von José in der Nähe von Tuxtla Gutiérres in Chiapas. Gefunden hatte ich dieses versteckte Fleckchen Erde auf Google maps, wo der Besitzer José sein Rancho „La Dueña“ als Campingplatz eingetragen hat. Das ist die Hacienda nicht – aber José liebt es eben Besuch zu haben. So ist es für ihn auch ohne Diskussion, dass wir nix zahlen. Nicht für die Übernachtung, nicht für die Tacos per Lieferservice am ersten Abend und nicht für das leckere und reichhaltige mexikanische Barbeque am zweiten Abend, nicht für die viiieelen Biere und auch nicht für den Tequila. Wow! Danke, danke, danke José. Du hast uns wunderbar gezeigt, was mexikanische Gastfreundschaft bedeutet. Und tagsüber beobachten wir seinen Verwalter Memo, wie er die einzelnen Pferde reitet und ihnen so allerlei beibringt. So sehen wir das Hinlegen, Rückwärtsgehen, das Schafetreiben und einige verschiedenen Gangarten. Ein Paradies für Pferdenarren.
..und grillen
Nach drei Nächten verabschieden wir uns von der lieben Familie und von den Tieren, um unsere Fahrt fortzusetzen in Richtung Oaxaca. Wenn wir mal einen Reiturlaub machen wollen, dann kommen wir wieder. Die Einladung haben wir….
ride2seetheworld
Hallo Ihr Beiden, danke für die schönen Bilder.
Habt ihr Mal Pulque probiert? Das wird auch aus Agaven gewonnen hat aber nur 2- 6% alc. Würde mich Mal interessieren ob die Leute das noch trinken.
Hallo Jochen, von Pulque haben wir noch nichts gehört – aber wir halten die Augen offen. Danke für den Tipp!