Unsere Motorradreise beginnt – und Mexiko zeigt uns magische Orte
Unsere Motorradreise beginnt – und Mexiko zeigt uns magische Orte

Unsere Motorradreise beginnt – und Mexiko zeigt uns magische Orte

Mit Lika & Luna unterwegs – unsere erste Fahrt mit Gepäck

Donnerstagmorgen, 8 Uhr. Wir schwingen uns zum ersten Mal mit vollgepackten Motorrädern in den Sattel. Alles sitzt erstaunlich gut. Die aus Deutschland mitgebrachten Softbags haben auf der Auspuffseite einen Hitzeschutz bekommen, auf der anderen Seite glänzt das neue Aufbewahrungsrohr für Regenkleidung – gleichzeitig Abstandshalter für die Taschen. Das ist nicht nur praktisch, sondern erinnert uns auch an Daffy & Daky, die auch solche Rohre während unserer Weltreise hatten.

Bevor es losgeht, statten wir „unserem“ Motorradhändler noch einen letzten Besuch ab. Eine Halterung für das vordere Schutzblech fehlt uns nämlich noch. Orlando, unser Verkäufer, begrüßt uns strahlend – und zeigt uns stolz den Aufkleber von uns auf seinem Motorrad. Leider hat er das fehlende Teil nicht auf Lager.

Aber wir haben inzwischen mexikanisch gelernt und schlagen vor, es einfach von einer anderen Maschine abzubauen. Orlando grinst – und macht es sofort selbst. Problemlösung auf mexikanisch. Perfekt.

Glücklich rollen wir los – Richtung Palenque.

Luna wartet geduldig auf den Start
Unser Verkäufer Orlando schraubt das fehlende Teil an

Google Maps vs. Realität

Das Navi verkündet für 215 Kilometer eine Fahrtzeit von 4 Stunden 58 Minuten. Wir lachen. Schon einmal haben wir Google Maps nicht geglaubt – und Google hatte recht. Und natürlich stimmt auch heute wieder die Prognose. In der Bergwelt von Chiapas kann man nicht rasen – hier muss man reisen.

Die Strecke ist ein Traum: unzählige Kurven, über 2300 Meter rauf und fast auf Meereshöhe wieder runter und in jedem Dorf gefühlt 50 Toppes (Fahrbahnschwellen). Aber wir haben Zeit – und genießen jede Sekunde.

Lika und Luna flitzen durch die Landschaft und wir sagen mehr als einmal: „Man braucht hier kein größeres Motorrad.“ Unsere 18 PS überraschen uns immer wieder. Wir haben nie das Gefühl von „ohje, zu wenig Power“. Diese Bikes sind einfach perfekt für Mexiko.

Bis Robert plötzlich ruft: „Stopp! Deine Tasche hängt schief!“ Natürlich auf der Auspuffseite. Shit, die Gepäcktasche ist angeschmort. Zum Glück habe ich ja meinen persönlichen Robert-MacGyver dabei. Er bohrt, schweißt, baut zusätzliche Sicherungen mit Kabelbindern ein – und die Taschen sitzen bombenfest. Das passiert uns nicht nochmal.

Lunas Gepäck hält nicht
Mac Gyver Lösung

Agua Azul – auch ohne Blau beeindruckend

Nach einigen Wochen in der Stadt zieht es uns wieder in die Natur. Ich hatte von den Cascadas de Agua Azul gelesen – über 500 Wasserfälle in einer einzigartigen Dschungel -Landschaft! Allerdings erklärt uns jeder: „In der Regenzeit sind sie gar nicht blau.“ Wir hören das Bedauern aus der Aussage, aber wir sind nicht enttäuscht. Im Gegenteil. Denn die „falsche“ Jahreszeit bedeutet: wenig Touristen.

Wir finden es großartig. Wasserfälle in jeder Größe, das ständige Rauschen, die feuchte Luft – und fast niemand da. Also hüpfen wir erstmal in das erfrischende Nass. Zum ersten Mal auf dieser Reise bauen wir unser neues Zelt auf. Außen grün, (fast wie die Villa Verde)- innen luftig. Der große Vorteil: Es kann ohne Überzelt stehen und hat viel Mash – perfekt bei über 20 Grad nachts.

Nur das mit dem Platz müssen wir noch üben. Lassen wir die Softbags über Nacht an den Motorrädern? Wohin mit Helmen und Kleidung? Und warum ist diese ultradünne Luftmatratze eigentlich so hart? Die erste Nacht ist eher unruhig….

Auch beim Frühstück läuft noch nicht alles rund. Der Brenner russt, der neue Topf gießt heißes Wasser auf meinen nackten Fuß und wir haben keinen Spüllappen dabei, um im Fluß das Geschirr abzuwaschen.

Alles kleine lösbare Problemchen. Aber wir merken: Mit unserem alten Equipment waren wir richtig routiniert. Da wollen wir wieder hin.

Agua Azul mit vielen Wasserfällen
Mache eine Pause, Atme tief durch, meditiere, sei dankbar und genieße es
Wir bauen unsere Villa auf
Viele Stände warten auf die Touristen
Ein wunderschöner Schmetterling sitzt auf einem T-Shirt – die Verkäuferin hoffte schon ich würde es kaufen

Camping mit Familienanschluss

In Palenque suchen wir uns deshalb einen Zeltplatz bei einer Familie, bei der wir das gesamte Haus mitbenutzen dürfen. Küche inklusive – und sogar eine kalte Dusche. Luxus!

Da das Zelt nicht mehr neben einem Wasserfall steht, schlafen wir das erste Mal ohne Überzelt. Wunderbar!
Okay, der Nachbar gegenüber kann vom Balkon in unser Zelt schauen. Macht uns aber nichts aus. In Mexiko ist Privatsphäre oft relativ – und wir gewöhnen uns daran.

Hier schlafen wir ohne Überzelt, um die Hitze erträglicher zu machen

Früh am Tor der Mayas

Heute stehen wir kurz vor 8 Uhr am Eingang der berühmten Maya-Ruinen von Palenque – und sind die ersten Besucher.

Schon beim Ticketkauf grinsen wir breit. Ausländer zahlen 215 Pesos, Einheimische und Residente 110 Pesos. Dank unserer Residencia Temporal zeigen wir stolz unsere Karten vor – und sparen insgesamt 210 Pesos (immerhin 10 Euro). Kleiner Moment, große Freude.

Dann tauchen wir ein in diese faszinierende Welt. Wir schlendern durch die Ruinenstadt, steigen Stufen hinauf, bewundern die erhaltenen Reliefe und erkunden den Dschungel, während über uns die Brüllaffen brüllen. Es ist heiß, tropisch, wild – und wunderschön.

Und ganz entgegen aller Erwartungen sind wir in vielen Bereichen ganz allein.

Fast fünf Stunden bleiben wir in dieser Mischung aus Geschichte, Natur und Magie. Als wir zurück zu Lika und Luna gehen, sind wir erfüllt, verschwitzt und glücklich – und bereit für eine kalte Dusche.

Wunderschöne Mayaruinen
Offensichtlich wird ein Kind geopfert
Inmitten wunderschöner Natur
unbedingt anhören

Mexiko-Momente

In diesen Tagen merken wir wieder, warum wir das Reisen so lieben:
Die Kurven in den Bergen.
Die Improvisation im Alltag.
Das Lachen über kleine Pannen.
Die Freiheit auf zwei Rädern.
Die Ruhe im Zelt.

Die wilde Natur.
Die Magie alter Kulturen.
Und das Gefühl, ganz da zu sein.

Nicht gestern, nicht morgen – sondern genau jetzt.

Und genau hier:
Mit Lika und Luna.
Im Herzen von Mexiko.
Und mitten im Abenteuer.

ride2seetheworld

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