Wir sind auf den Galápagos Inseln! Dem wohl besten Fleckchen Erde für Wildtierbeobachtungen. Die Inselgruppe liegt im Pazifik vor der Küste von Ecuador und der Flug von der Hautstadt Quito war wirklich nicht lang. Ganz kurzfristig haben wir uns entschieden hier her zu kommen und es nicht eine Sekunde bereut. Unser Freund Martin hat immer gesagt: „das müsst ihr euch ansehen!“ Du hattest so Recht lieber Martin!
Wir haben uns für eine 7-tägige Tour mit einem Schiff entschieden und sind uns sicher, dass wir auf diese Weise mehr gesehen haben, als alle die, die Inselhopping auf den bewohnten Inseln machen. Wir haben tatsächlich 11 Inseln / Inselchen besucht und jede war anders! Unser Schiff, die Angelito 1 ist recht klein, gemütlich und familiengeführt. Es gibt 8 Kabinen und so können maximal 16 Passagiere mitfahren und wir hatten das riesen Glück nur insgesamt 8 Gäste zu sein. So wurden wir von den 9 Mann/Frau Besatzung bestens verwöhnt. Unser Guide Maja war immer bei uns und hat uns viel gezeigt und erklärt. Sie hat uns einen tollen Einblick auch in die Geschichte gegeben, da sie vor 36 Jahre aus der Schweiz der Liebe wegen hier „hängen geblieben“ ist. Jeden Tag gab es zwei Landspaziergänge und einen Schnorchelausflug. Pünktlich nach Plan standen wir abfahrtbereit am Heck des Schiffes, kletterten alle mit Schwimmwesten bekleidet in das Beiboot und haben uns auf eine Insel schippern lassen. Landgang war meistens „wet landing“ – also Schuhe aus und durch das Wasser an den Strand waten. (und da lagen dann meistens schon die ersten Seelöwen in der Sonne) Außer am Donnerstag (Besuch von Santa Cruz) waren wir ausschließlich auf unbewohnten Inseln und konnten uns mit viel Zeit und Ruhe wirklich der Beobachtung der Tiere hingeben. Und das war so schön!
Auf den Inseln und auch beim Schnorcheln haben wir so unglaublich viele Tiere gesehen, selten laufen wir 5 Minuten ohne Tierbeobachtung und unter Wasser sieht man ständig welche. Um euch einen kleinen Einblick zu geben, hier einige Beispiele:
o Eine Seelöwen Mama, die kurz nach der Geburt das erste Mal ihr Baby zum Wasser bringt. Sie läuft vor und ruft ihren Mamaruf und das Kleine robbt hinter ihr her und antwortet ihr ununterbrochen auf ihre Rufe…
o Eine riesige Meerschildkröte, die uns beim Schnorcheln genauer beobachten möchte und immer näher an uns ran schwimmt….
o Halbstarke Seelöwen, die uns in unseren Tauchanzügen wohl lustig finden und unter Wasser mit uns spielen und uns in die Flossen zwicken…
o Fregattvögel, die ihr Küken füttern das dabei den Schnabel tief in den Hals der Mama steckt….
o Der rote Kehlsack der Fregattmännchen, der auch bei 2 Meter Spannweite ihrer Flügel sie schon enorm behindert, aber eben so gut ankommt bei den Weibchen…
o Hunderte von Leguanen, die sich immer in Richtung Sonne wenden und darauf warten aufzuwärmen, bevor sie sich über die Klippen ins Meer stürzen um Algen zu fressen….
o Blaufußtölpel zeigen sich tatsächlich beim Balztanz ihre blauen Füße und wir sind dabei als die Tölpeldame sich für ihren Freier entscheidet! Die Füße waren offensichtlich blau genug…..
o Albatrosse tanzen gemeinsam einen stundenlangen Tanz, der wie eine perfekte Choreographie erscheint und sich auch so anhört – selbst die Laute sind aufeinander abgestimmt….
o Haie, die abends neben dem Schiff irgendwie faszinierend aussehen, als aber einer beim Schnorcheln plötzlich unter mir lang schwimmt stockt mir schon etwas der Atem – der ist etwa so lang wie ich…
hier mit einer kleinen Lavaechse
Ich könnte euch noch so unendlich vieles erzählen was wir in dieser Woche erlebt haben, jeder Tag war angefüllt mit unzähligen wunderschönen Momenten. Und das wirklich besondere an den Galapagos Inseln: die Tiere sehen den Menschen nicht als Feind, sie sind nicht scheu. So erleben wir sie ganz nah, ohne Zäune und ohne Gehege. So manches Seelöwenbaby ist auf uns zu gerobbt, so dass wir zurückweichen mussten um die 2 Meter Mindestabstand einzuhalten. Der Naturschutz wird wirklich sehr überprüft und es hat uns unglaublich gefreut, dass auch Maja berichtet, die Natur hätte sich in den letzten 36 Jahren seit sie hier lebt nicht verändert. Der Nationalpark Galapagos macht wirklich einen richtig guten Job in der Erhaltung der Spezies und der Natur.
Ja, und auch das ist besonders: Viele der Tiere sind von Insel zu Insel unterschiedlich und so ist es auch nicht verwunderlich, dass Charles Darwin auf Galápagos sehr wertvolle Beobachtungen für seine Evolutionstheorie machen konnte. Die Tiere passen sich ihrer Umgebung an und entwickeln unterschiedliche Merkmale wie z.B. bei den Finken unterschiedliche Schnäbel je nach Futterangebot, bei den Landschildkröten unterschiedliche Höhe der Panzer und Länge der Hälse und Beine je nach Vegetationsdichte, usw… Und das hat Darwin bereits 1838 beobachtet und berichtet, da war das eine Sensation!
Lava in allen Farben und Formen
Unsere Truppe macht viele Bilder
Seelöwen im roten Sand
Die Woche auf der Angelito verging viel zu schnell, es war ein absoluter Traumurlaub! Die restlichen drei Tage auf der Insel Isabela gaben uns nochmal die Möglichkeit auch auf einer bewohnten Insel die Natur mit dem Radl zu entdecken und ich verrate euch etwas: jetzt kann Maja nicht mehr kontrollieren ob ich ein Seelöwenbaby im Gepäck habe – die liegen hier überall am Strand rum …
ride2seetheworld (auch ohne Seelöwenbaby)
Was für schöne Bilder!
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