Den Jahreswechsel verbringen wir in Argentinien mit ein paar netten Leuten bei einem typischen Grillabend, einem Asado. Es gibt das ungefähr beste Fleisch, das wir jemals gegessen haben. So lecker! Wir stehen mit unserer Villa Verde an der Motoposada von Matias in der Nähe von Salta. Ein Ort voller Herzlichkeit, Natur und Gastfreundschaft. Wir wurden auch sofort von Matias zum Silvesterfeiern mit seinen Freunden eingeladen, da wir hier die einzigen zahlenden Gäste sind!
Mit selbstgebrautem Bier
Die Temperaturen sind die ganze Nacht T-Shirtmild und die Stimmung ist entspannt. Das selbstgebraute Bier von Matias schmeckt vorzüglich und die Kokablätter in seiner Bierkreation geben dem Getränk eine besondere Note. Und als es 24 Uhr wird, stoßen wir mit dem leckeren Bier Ruta 9 an und als wir so in die Gegend lauschen, hören wir nix! Das Böllern hier in der Region ist verboten und die Menschen halten sich aus Respekt gegenüber der Natur auch daran. Wie toll!!!
Nicht nur aufgrund der aus unserer Sicht so sinnvollen Regelung für Silvester gefällt uns Argentinien gut. Es fühlt sich gleich ganz anders an als die meisten anderen südamerikanischen Länder. Irgendwie fällt mir der Begriff „Südamerika-light“ ein. Manche sagen ja auch, Argentinien sei am europäischsten von den südamerikanischen Ländern. Auf jeden Fall sehen wir eine recht hohe Entwicklung in vielen Bereichen und auch einen gewissen Wohlstand – auch wenn wir wissen, dass seit einigen Jahren die heftige Inflation zu einer großen Armut im Land geführt hat.
Wie schwierig allerdings die Situation der Wirtschaft hier ist, lernen wir an unserem ersten Tag kennen, als wir sowohl bei dem Kauf einer Simkarte, als auch bei dem Beschaffen von Bargeld auf echte Hürden stoßen. Der Mobilfunkshop will an Ausländer keine Simkarten verkaufen und zwei Bankfilialen haben nicht genug Bargeld um uns Pesos im Wert von 300 Euro auszubezahlen. Unvorstellbar bei uns, oder?
Auch an die Öffnungszeiten müssen wir uns erst gewöhnen. Zwischen 14 Uhr und 17 Uhr ist irgendwie alles geschlossen und die Innenstadt wie ausgestorben. Naja, bereits am Dritten (3ten!) Tag im Land haben wir es dann auch geschafft ausreichend Bargeld zu haben und auch noch zwei Simkarten für unsere Handys, die wir allerdings nur mit Hilfe von Matias, unserem Campingplatzbesitzer aktivieren konnten. Alles etwas mühsam hier und auch noch mit langen Warteschlangen …..
Doch die Landschaft im Norden ist unfassbar schön, auf dem Weg von Chile haben wir mitten in der Bergwelt gezeltet und uns mit den freilaufenden Lamas angefreundet. Besonders die jungen kamen ganz neugierig an unsere Villa Verde ran. Endlich konnte ich mal in Ruhe das ein oder andere Lamafoto schießen! Und ich hab mich riesig gefreut, als Robert auf unserem gemeinsamen Spaziergang einen Lamaohrschmuck findet, mit dem die Tiere gekennzeichnet sind. Das ist eine schöne Erinnerung an einen besonderen Platz.
Als wir weiterfahren kommen wir an bunten Bergen vorbei und die Straßen sind einfach nur unfassbar schön und kurvig! Und die Ruta 9 vor der Haustür von unserem jetzigen Campingplatz ist erst der Hammer. So kann es gern weitergehen!
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